Moers. Die Stadt Moers will sich dem kreisweiten Fahrradverleihsystem anschließen. Mitmachen soll ab zehn Euro im Monat möglich sein. So geht’s.
Die Stadt Moers schließt sich einem kreisweiten Fahrradverleihsystem an. Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt hat in seiner Sitzung am Donnerstag, 1. Juni, die entsprechende Absichtserklärung beschlossen.
Was ist geplant? Der Kreis Wesel möchte gemeinsam mit allen kreisangehörigen Kommunen ein stationsbasiertes System entwickeln. Wie das aussehen soll, hat der Mobilitätsmanager des Kreises, René Augustin, dem Gremium vorgestellt. Er warb dabei für eine nachhaltige Mobilität, die Bus, Bahn und Fahrrad konkurrenzfähig macht.
Das System soll auf Stationen basieren
In Großstädten gibt es solche Angebote bereits, nun möchte sich der Kreis Wesel mit einem Angebot einreihen, das auch in dünner besiedeltem Raum funktioniert.
Dabei ist klar: Es soll sich nicht um ein touristisches Angebot handeln, sondern sich als alltagstaugliches Modell etablieren, das rund um die Uhr verfügbar und öffentlich zugänglich ist. Die Ausleihen sollen über eine App auf dem Smartphone gesteuert werden. Alltagsräder sollen in erster Linie für kurze Strecken, zum Beispiel als Anschluss an eine ÖPNV-Verbindung, gemietet werden können.
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Angesichts des Einsatzraumes geht der Mobilitätsmanager davon aus, dass sich ein stationsbasiertes System eher eignen dürfte als ein sogenanntes Freefloating, bei dem die Räder stationsunabhängig hinterlassen werden. In größeren Städten kennt man das von Elektrorollern, die zum Ärger von Passantinnen und Passanten oftmals irgendwo quer auf den Gehwegen stehengelassen werden.
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Es sollen Kurzzeitausleihen möglich sein. René Augustin nannte Abrechnungsintervalle von 15 oder 30 Minuten. Es sollen Abos eingerichtet werden. Das könnte wie folgt aussehen: Eine Kundin zahlt für einen Monat einen Betrag von 10 Euro und hat damit 30 Freiminuten pro Ausleihe. Heißt: Wenn sie jedes Mal mit dem Leih-Fahrrad für eine Strecke von a nach b weniger als eine halbe Stunde benötigt, bleibt es bei diesem Monatspreis. Liegt sie drüber, zahlt sie einen Euro pro 30 Minuten.
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Ausleihbar sind in diesem Projekt E-Bikes, E-Lastenfahrräder und konventionelle Räder, die der Mobilitätsmanager auch als Bio-Rad bezeichnete und treffend definierte: „Ein Bio-Rad ist ein Rad, das vom eigenen Körper angetrieben wird.“
Der Kreis Wesel trägt 50 Prozent der Kosten
Träger des Fahrradleihsystem ist in diesem Fall der Kreis Wesel. Der Betrieb des Verleihsystems wird ausgeschrieben; der Betreiber sorgt für die Bereitstellung und Wartung der Fahrzeuge sowie dafür, dass die Räder gut verteilt wieder zu den Stationen gelangen.
Für eine Kommune ist laut Darstellung des Kreises bei einer Laufzeit von drei Jahren mit Kosten in Höhe von 49.700 Euro zu rechnen. Kalkuliert wurde hier mit 70 konventionellen und sieben E-Lastenrädern; der Kreis-Anteil von 50 Prozent ist bereits abgezogen. Das Projekt ist förderfähig. Der Start ist für den 1. Januar 2025 geplant. Die Mitglieder des Ausschusses hatten noch diverse Detailfragen, gaben am Ende aber grünes Licht.