Kleve. Der 16-jährige Jugendkicker des 1. FC Kleve ist Architekt der besonderen Art. Sogar Proficlubs sind begeistert. Welche Lego-Arena er jetzt plant.
„Stein auf Stein“ heißt es in einem Kinderlied über fleißige Handwerker. Zigtausende Steine hat der 16-jährige Jonas Eul schon seit frühester Kindheit verbaut. Und seit ein paar Jahren ist der jugendliche Fußballfan zu einem Stadion-Architekt der ganz besonderen Art geworden: Er baut originale Fußballstadien maßstabsgetreu aus Lego nach. Über 70 Bauwerke aus jeweils mehreren tausend Legosteinen hat der blonde Junge schon errichtet. Mittlerweile sind schon mehrere Profivereine auf sein außergewöhnliches Hobby aufmerksam geworden.
Von Besuchen in echten Fußball-Stadien inspiriert
Wie bei vielen kleinen Kindern fing die Tüftelei auch bei Jonas mit im Kindergartenalter an – zunächst mit den etwas größeren Lego-Dublo-Steinen. Gleichzeitig faszinierten den Knirps damals bereits Fußball-Arenen, da sein Vater, Sebastian Eul, recht hoch kickte (unter anderem beim MSV Duisburg und dem 1. FC Bocholt) und er schon in jungen Jahren diverse Stadien erleben durfte.
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Der Lego-Bausatz einer Polizeistation war eine der ersten größeren Aufgaben für den damals noch jungen Jonas. Doch als er dann auch das Stadion Camp Nou des FC Barcelona nach Anleitung der Firma Lego hinbekommen hatte, entschloss er sich, weitere Stadien nachzubauen. Doch dafür gab es weder Anleitungen noch eine Zusammenstellung der Lego-Steine.
Das Stadion des 1. FC Köln war sein Erstlingswerk
So wurde der zehnjährige Junge zum Architekten. Wenig überraschend konstruierte Jonas als ersten eigenen Stadionbau das Rhein-Energie-Stadion seines Lieblingsvereins 1. FC Köln. Neben den prägenden vier Säulen an den Stadionecken durfte natürlich auch das Maskottchen, der Geißbock Hennes, nicht fehlen.
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Und was hat der Schüler gemacht, als sein Werk vollbracht war? „Ich habe besondere Spiele nachgespielt – mit Legofiguren“, erinnert sich Jonas. Weil es die in der Regel allerdings nicht von Lego gibt, gestaltete der kreative Klever aus Papier Trikots für die Plastikfiguren.
In den Lego-Arenen Spiele mit der Familie nachgestellt
Nach einigen Wochen wurde das Kölner Stadion jedoch wieder zerlegt. Der Grund ist einleuchtend: Jonas Eul brauchte die Steine für seine nächste Arena. „Insgesamt habe ich schon über 70 Stadien gebaut“, erklärt der Schüler, der jedoch nicht einfach die Spielstätten der besten deutschen Clubs ausgewählt hat, sondern Stadien, die ihn achitektonisch besonders faszinieren.
Das bringt allerdings auch besondere Herausforderungen mit sich: „Das Volksparkstadion des HSV und der Ludwigspark in Saarbrücken waren besonders schwierig, wegen der Dachkonstruktionen“, berichtet der 16-Jährige. Doch zumindest das Stadion des 1. Saarbrücken, dem Pokalschreck der vergangenen Saison, ist ihm offenbar so gut gelungen, dass der Stadionsprecher des Clubs aus dem Saarland ihn zu einem Saarbrücker Heimspiel einlud, um seinen Lego-Ludwigspark zu präsentieren. Einziger Schönheitsfehler: Als Jonas in das originale Stadion reiste und dort vom Verein empfangen wurde, war seine Miniatur aus Lego bereits schon wieder zerlegt und die Bausteine ins nächste Projekt eingesetzt.
Pokalerfolge von Arminia Bielefeld gewürdigt
Apropos Pokalschreck: Das Überraschungsteam der diesjährigen Pokalsaison, der Drittligist Arminia Bielefeld, inspirierte den Jugendlichen, die „Bielefelder Alm“ nachzubauen. Diese schmückt zurzeit sein Zimmer, doch bald wird auch dieser Bau zerlegt für das nächste Projekt. So baut Jonas Stadion um Stadion.
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Doch der 16-Jährige träumt davon, dass eines Tages ein Verein einen seiner Nachbauten haben möchte. „Vom Kinderzimmer ins Vereinsmuseum, das wäre für mich die Krönung“, sagt der Fußballliebhaber. Immerhin sind unter anderem der FC St. Pauli und der 1. FC Heidenheim über den Instragram-Kanal des Klevers auf Jonas Eul aufmerksam geworden und haben zu seinen Lego-Bau-Künsten gratuliert. Und auch Nationalspieler Robin Gosens aus Emmerich-Elten hat für den Klever Jugendkicker eine Sprachnachricht geschickt, nachdem Jonas das Stadion dessen damaligen Vereins Atalanta Bergamo nachgebaut hat.
Welches Stadion könnte als nächstes vom Nachwuchs-Architekten Jonas in Angriff genommen werden? „Vielleicht die Arena auf Schalke“, sagt der 16-Jährige. Und wann baut er das Stadion seines eigenen Vereins 1. FC Kleve nach. „Wenn es fertig ist“, so der Jugendliche lachend mit Blick auf die unvollständige Arena auf dem Bresserberg gleich bei ihm um die Ecke.