Essen. Auf Initiative einer Essener Studentin rückt das Thema Sicherheit im öffentlichen Raum in die Kritik. Fühlen sich Essener sicher in der Stadt?
Frauen ab 16 Jahren sollten von der Stadt einen Taxigutschein bekommen, um nachts sicher nach Hause zu kommen: Diesen Vorschlag hatte die Studentin Luna Gießler aus Altenessen gemacht. Ihre Argumentation: Frauen sollen so besser vor sexuellen Übergriffen von Männern geschützt werden.
In München gibt es ein solches Angebot bereits, dort werden Taxigutscheine in Höhe von zehn Euro an Frauen ausgegeben. Die Stadt Essen lehnte den Vorschlag allerdings ab.
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„Abends nach Haus zu fahren, bleibt eine Sache, die mir als Frau Bauchschmerzen bereitet“, schreibt Luna Gießler. Straßen seien nicht gut beleuchtet, Parks und kleinere Gassen wirkten bedrohlich.
Ist Essen unsicher? So denken die Menschen auf unseren Social-Media-Kanälen
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Wir haben uns auf unseren Social-Media-Kanälen umgehört: Fühlen sich die Bürgerinnen und Bürger in Essen nachts sicher, wenn sie alleine unterwegs sind? Die Antworten fallen gemischt aus.
Hinweis: Dieser Text basiert auf Social-Media-Kommentaren und gibt das subjektive Sicherheitsempfinden der Menschen wieder.
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Nadine Wittke schreibt zur Frage, ob sie sich sicher fühle: „Nein, überhaupt nicht! Essen ist eine Katastrophe geworden! Überall stehen dunkle Gestalten. An Sportplätzen und dunklen Ecken wird gedealt, man wird als Frau von jungen Männern in Kleingruppen belästigt. Es ist grausam geworden.“
„Es gibt Ecken in Essen, in denen ich nachts nicht unbedingt unterwegs sein muss“
Trotz einiger dunkler Ecken fühlt sich Tim K. in Essen sicher: „Natürlich gibt es Ecken, in denen ich nachts nicht unbedingt unterwegs sein muss. Dann fahre ich gerne mit dem Bussi von der Ruhrbahn. So komme ich auch nachts immer bequem und günstig nach Hause.“ „Bussi“ ist eine Art Sammeltaxi der Ruhrbahn, das über eine App auf Abruf gebucht werden kann.
„Nein, ich - fast 70 Jahre alt - fühle mich ab Einbruch der Dunkelheit überhaupt nicht mehr sicher“, schreibt Ulrike Sonnenschmidt. „Das muss dann auch nicht schon nachts sein. Ich bin fast taub und höre nichts, wenn sich mir jemand nähert. Ich bin quasi ein ‚leichtes‘ Opfer.“
Kai aus Essen ruft dazu auf, eine Petition für Taxigutscheine für Frauen zu starten und sagt: „Ich hole meine Freundin jeden Abend ab, weil ich Sorge habe, dass etwas passiert. Gerade in Essen gibt es viele gruselige Straßen.“
Nadine Heinrichs sagt kurz und knapp: „Ich habe kein Problem damit, nachts alleine draußen unterwegs zu sein.“ Marcel Pipiale findet hingegen, Essen sei bereits „tagsüber teilweise eine No-go-Area geworden. Nachts ist es dann 400 Prozent schlimmer. Egal ob Mann oder Frau. Man fühlt sich nirgends mehr sicher.“
Vorschlag einer Facebook-Userin: Mit vermeintlich gruseligen Menschen reden
Ulrike Lehwald hat einen Vorschlag für Menschen, die sich in Essen unsicher fühlen: „Was soll ich sagen, ich habe mit den Menschen, vor denen die meisten Angst haben, keine Angst.“ Sie rät: „Einfach mal in Ruhe mit ihnen reden, das sind auch nur Menschen“, so Lehwald. Ulrike Lewald sagt, sie arbeite in der Suchthilfe und habe so möglicherweise einen anderen Blick auf das Thema.
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