Essen. In Essen wird ein Mann gesucht, der ein Kind missbraucht haben soll. Jetzt sprechen erstmals Eltern, die Kinder an der Grundschule haben.
Die Polizei fahndet weiterhin nach einem Unbekannten, der an der Peter-Ustinov-Schule ein Kind missbraucht haben soll. Nach der Veröffentlichung eines Phantombildes am Freitag (20.9.) sind im Stadtteil Katernberg, aber auch in der Umgebung, viele Gerüchte und Unwahrheiten im Umlauf. Jetzt äußern sich erstmals Eltern öffentlich, deren Kinder auf die Grundschule an der Stadtgrenze zu Gelsenkirchen gehen.
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Sie kritisieren deutlich diejenigen, die eine wahre Hexenjagd inklusive falschen Anschuldigungen und Verdächtigungen in Gang gesetzt haben. Ausdrücklich nehmen die Vorsitzende des Fördervereins der Peter-Ustinov-Schule sowie der Vorsitzende der Pflegschaftsvertreter die Einrichtung von jeglicher Kritik aus, die ihren Namen in diesem Artikel nicht öffentlich nennen wollen. „Der Informationsaustausch war gut, vonseiten der Schule wurde überhaupt nichts falsch gemacht“, sagt letzterer. „Die Schule wollte nichts verschleiern.“
Eltern berichten über das Geschehen am Schulzaun
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Im Zentrum ihrer Kritik stehen indes Eltern. Schon bevor Staatsanwaltschaft und Polizei das Phantombild in der letzten Woche veröffentlicht hatten, sei der Vorfall Gesprächsthema gewesen. „Richtig explodiert ist das am Freitag“, sagt die Fördervereinsvorsitzende. Vor allem in den Sozialen Netzwerken seien Mutmaßungen und falsche Informationen geteilt worden. Über ein Beispiel berichtet der Vorsitzende der Pflegschaftsvertreter: „Eine Äußerung gab es, dass ein Lehrer das Kind der Schule missbraucht haben soll.“ Dabei hat der Vorfall nicht einmal auf dem Schulgelände stattgefunden.
Die Eltern waren von der Schule über den Ablauf informiert worden. Demnach habe ein Unbekannter am Donnerstag (12.9.) am Zaun gestanden und Kinder zu sich sich gerufen. Der Mann habe ein Kind an der Hand oder am Arm berührt. Das Kind habe sich im OGS-Betrieb einer Erzieherin anvertraut, die dann die Schule informiert hat, die wiederum umgehend die Polizei gerufen hat.
Fördervereinsvorsitzende: „Diese Sensationsgier ist absolut falsch“
„Diese Sensationsgier ist absolut falsch“, sagt die Fördervereinsvorsitzende über geschürte Panik in Whatsapp-Gruppen oder in den Sozialen Medien. Etwaige Zusammenrottungen zu bürgerwehrähnlichen Gruppierungen seien ein No-Go. „Es bringt nichts, Selbstjustiz zu machen“, sagt der Vater, der den Pflegschaftsvertretern an der Peter-Ustinov-Schule vorsitzt. Er nimmt die Eltern der Kinder in die Pflicht, denn „Kinder reden, worüber die Eltern reden.“ Er sagt: „Das Reden über den ‚Bösen Mann‘ macht den Kindern Angst.“ Vielmehr müssten Eltern mit ihren Kindern reden und ihnen die Situation erklären.
Auch die Polizei hatte am Freitag zeitgleich mit der Veröffentlichung des Phantombildes einen generellen Appell an Eltern gerichtet – nicht nur in Bezug auf den Katernberger Vorfall: „Sensibilisieren Sie Ihre Kinder regelmäßig!“ Unter anderem hieß es: „Sprechen Sie mit Ihrem Kind über brenzlige Situationen, ohne Panik zu schüren und geben Sie dem Kind Verhaltensempfehlungen an die Hand.“
Zurück zur aktuellen Sitaution an der Peter-Ustinov-Schule: Die beiden Eltern berichten, dass die Schulaufsichten erhöht wurden und mehr Lehrer auf dem Schulhof unterwegs seien. Die Fördervereinsvorsitzende ergänzt: „Ein Schulhund ist jeden Tag vor Ort, der Hausmeister geht die Runde.“ Der Hund gehört einer an der Schule beschäftigten Frau, ist ohnehin regelmäßig dort.
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