Essen. An einer Essener Grundschule soll ein Unbekannter ein Kind missbraucht haben. Die Polizei hat ein Phantombild veröffentlicht.

Die Polizei Essen hat am Freitagmittag (20.9.) ein Phantombild veröffentlicht (weiter unten): Mithilfe dieser Aufnahme wird ein mutmaßlicher Sexualstraftäter gesucht. Der Unbekannte steht im Verdacht, bereits am Donnerstag (12.9.) ein Kind an einer Grundschule in Katernberg sexuell missbraucht zu haben.

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An welcher der vier Grundschulen im Stadtteil sich der Vorfall ereignet haben soll, verrät die Polizei auf Anfrage unserer Redaktion nicht. Die Staatsanwaltschaft habe entschieden, keine näheren Informationen zu veröffentlichen – aus Opferschutzgründen.

Grundschule in Essen-Katernberg: Zeugen berichten von einer Person, die sich auffällig verhalten habe

Nach dem mutmaßlichen sexuellen Missbrauch in der vergangenen Woche habe sich das Kind an eine Lehrerin gewandt, die daraufhin die Polizei rief. „Weitere Zeugen erinnerten sich zudem an eine Person, die sich im Umfeld der Schule auffällig verhalten hat“, heißt es in einer Mitteilung der Polizei.

Die unterschiedlichen Angaben – von dem betroffenen Kind sowie den Zeugen – sind der Grund dafür, dass überhaupt ein Phantombild beim Landeskriminalamt (LKA) in Düsseldorf erstellt wurde. „Man muss den Eindruck haben, dass das zielführend ist“, sagt Polizeisprecherin Sylvia Czapiewski. Das Anfertigen eines solches Bildes sei „viel Arbeit“.

Katernberger wollen wissen, wo sich die Tat ereignet hat

Warum wird nicht veröffentlicht, an welcher Grundschule der mutmaßliche sexuelle Missbrauch stattgefunden hat? Immerhin stellen sich gerade viele Menschen diese Frage, wollen wissen, wo sich die Tat abgespielt hat. Bei einer der vier Grundschulen habe sich etwa die Schulpflegschaft an die Schulleitung gewandt und wollte Aufklärung. „Ich weiß aber von nichts; kein Kommentar“, hieß es von letzterer im Gespräch mit unserer Redaktion. Auch die Kommentarspalten in Sozialen Netzwerken Facebook laufen heiß – inklusive Spekulationen und Anschuldigungen.

Oberstaatsanwalt Gabriel Wais, Pressesprecher der Essener Staatsanwaltschaft, sagt, dass es eine bewusste Entscheidung gewesen ist, den Namen der Grundschule nicht zu veröffentlichen: „Der Schüler oder die Schülerin muss auch am Montag noch auf den Schulhof gehen können.“ Deswegen habe er zum Schutz des Kindes entschieden, keine Details zu veröffentlichen – trotz der zum Teil wild ins Kraut schießenden Spekulationen in Katernberg.

Polizei Essen fahndet nach Sexualstraftäter mit Phantombild

Zurück zum Tatverdächtigen: Neben dem Phantombild hat die Polizei folgende Personenbeschreibung veröffentlicht:

  • männlich, zwischen 30 und 40 Jahren alt
  • ungefähr 1,70 bis 1,75 Meter groß und schlank
  • helle Hautfarbe
  • zu einem Dutt gewickelte blonde oder orange-blonde Haare
  • kürzerer orange-blonder Vollbart
  • Der Mann soll einen schwarzen Pullover, schwarze Hose und rote Schuhe getragen haben.
  • sprach fließend deutsch
Phantombild Essen Polizei
Die Polizei Essen fragt: Wer erkennt auf diesem Phantombild eine reale Person? © Polizei Essen | Polizei Essen

Die Ermittler der Besonderen Aufbauorganisation (BAO) „Herkules“ erhoffen sich auf Grundlage des Phantombildes Hinweise auf eine reale Person. Wer Angaben machen kann, soll sich bei der Polizei unter 0201/829-0 oder per Mail an hinweise.essen@polizei.nrw.de melden.

Polizei Essen appelliert an Eltern, ihre Kinder zu sensibilisieren

Zeitgleich mit der Veröffentlichung des Phantombildes hat sich die Essener Polizei an Eltern gewandt und appelliert: „Sensibilisieren Sie Ihre Kinder regelmäßig!“ In den Ratschlägen heißt es unter anderem: „Loben Sie Ihr Kind dafür, dass es sich Ihnen anvertraut.“ Außerdem sollten Eltern ihren Nachwuchs dazu ermuntern, deutlich „Nein“ zu sagen, wenn dem Kind etwas „komisch“ vorkommt. „Im Notfall ist alles
erlaubt, was Sie Ihren Kindern sonst nicht erlauben: von hauen,
treten, boxen über kratzen und beißen bis spucken“, stellt die Polizei klar.

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