Emmerich. Christine Steltjes liebt die Natur. Zog dann aber in ein Haus mit Schottergarten. Zunächst. Denn die Emmericherin handelte.
Die Suche nach einem neuen Heim zur Miete war nicht leicht. Doch dann entdeckten Christine Steltjes und ihr Mann ihr neues Zuhause an der Sternstraße. Das hatte allerdings ein Manko. „Als wir dort bei der Besichtigung ankamen, sah ich sogleich den Schottergarten. Da wollte ich erst nicht einziehen“, erinnert sie sich. Doch eigentlich war alles andere perfekt. Und so rang Steltjes ihrem Vermieter das Versprechen ab, dass sie die Fläche wieder entsiegeln darf. Der Deal war perfekt. Seit zwei Jahren lebt das Paar im neuen Heim. Und hat den Schottergarten bereits beseitigt.
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„Ich liebe es, mit der Natur zu leben. Für mich gehören Pflanzen und Tiere einfach unbedingt dazu“
„Ich liebe es, mit der Natur zu leben“, sagt Steltjes. „Für mich gehören Pflanzen und Tiere einfach unbedingt dazu.“ Schottergärten sind ihr ein Graus. Nicht nur ihr. Auch die Stadt Emmerich wünscht sich, dass mehr und mehr die steinigen und vor allem versiegelten Flächen wie sie vielerorts in der Stadt vor und hinter den Häusern zu finden sind, verschwinden. Damit dies etwas schneller geht, hat die Stadt Mitte des Jahres einen Anreiz geschaffen: Sie startete den Gartenwettbewerb „Bunt statt grau“.
Blühende und lebendige Vorgärten
Ziel des Wettbewerbs war es, Schottergärten in Emmerich in blühende und lebendige Vorgärten zu verwandeln, die nicht nur das Stadtbild verschönern, sondern auch einen positiven Beitrag zum Klima und zur Artenvielfalt leisten. So wie etwa Christine Steltjes, die, als sie davon erfuhr, auch gleich am Wettbewerb teilnahm. „Der kam echt wie gerufen.“
Wunderbar ist es der Emmericherin gelungen, aus der Schotterfläche einen abwechslungsreichen Lebensraum zu formen. „Unter dem Schotter und der Folie war kein Leben. Wirklich. Da war nichts mehr lebendig“, erinnert sie sich. Nun blüht es im Vorgarten zu den entsprechenden Jahreszeiten wieder. „Wir hatten schon tolle Schmetterlinge zu Gast“, freut sie sich. Und hofft, so wie natürlich auch die Stadt, auf Nachahmer.
Preisgeld für Umgestalter
Beim Wettbewerb hat Christine Steltjes den ersten Platz belegt. Und wurde mit einem Preisgeld von 400 Euro bedacht. „Ein großes Lob geht an unseren Vermieter. Er hat für das Ganze grünes Licht gegeben und mitgeholfen und zum Beispiel selbst den Schotter entfernt.“ Sie selbst hat die Fläche dann mit Pflanzen bestückt, aber auch durch Totholz Unterschlüpfe für Insekten geschaffen und auch Sandflächen für Erdbienen.
Elf Bewerber
Insgesamt beteiligten sich elf Kandidaten an dem Wettbewerb. Den zweiten Platz (250 Euro) belegten dabei Diana und Marc Anton. Auch sie tauschten Schotter gegen eine bunte Pflanzenpracht. Ebenso der Drittplatzierte (150 Euro) Karl-Heinz Tiemer, der seinen Vorgarten sogar so kreativ umgestaltete, dass dort die Mülltonnen ansehnlich untergebracht werden können.
„Vielen Dank an alle Beteiligten“, konnte da nur der stellvertretende Bürgermeister Gerhard Gertsen im Beisein der Jury-Mitglieder Georg Holtkamp, Celine Breuer und Regina Pommerin sagen. „Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass Emmerich bunter und nachhaltiger wird.“
Neues Projekt vor Augen
Teilnehmerin Heike Hakken hat dies gern getan. Auch wenn sie keinen Preis erhalten hat, so grün sei ein Garten schon schöner. Und mache letztlich nicht mehr Arbeit. Ob es eine Zweitauflage des Wettbewerbs seitens der Stadt Enmerich geben wird, ist noch nicht klar. „Schön wäre es natürlich“, so Vivian Wittenhorst seitens der Stadt.
Übrigens: Gewinnerin Christine Steltjes weiß, was sie mit ihrem Preisgeld machen will. „Es gibt noch eine kleine Schotterfläche vor dem Haus. Auch diese soll weg“, so Steltjes. Löblich!
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