Emmerich. Im Alten Hafenzollamt an der Rheinpromenade in Emmerich ist die erste Eigentumswohnung bereits bezogen worden. Was der Quadratmeter dort kostet.
- Wohnen wie im Hotel ist das Konzept für das Alte Hafenzollamt in Emmerich
- Um die 80 Interessierte kamen zum Open House Event im August
- Im Turm wird für die Bewohner eine Wein- und Cocktail-Lounge eingerichtet
Das prognostizierte herrliche Herbstwetter wird an diesem Wochenende wieder viele Besucher auf die Rheinpromenade locken. Eines der markantesten Gebäude ist dabei das Alte Hafenzollamt an der Ecke zum Wassertor. Das Gebäude wird bekanntlich seit geraumer Zeit zu einem exklusiven Wohnobjekt umgebaut.
+++ Abonnieren Sie den Kanal NRZ Emmerich auf WhatsApp +++
Wer in diesen Tagen an dem Gebäude vorbeispaziert, wird auf den ersten Blick nicht ahnen, dass die erste Wohnung bereits bezogen ist. Damit ist der Anfang gemacht für das, was das Düsseldorfer Immobilienmaklerbüro Dahler als „Wohnen wie im Hotel“ bewirbt.
80 Interessierte beim Open House Event
Leon Schulze Limberg und Antonio Glavas stehen auf einem der Balkone zur Rheinpromenade. Ihr Blick schweift über das Wasser und Richtung Rheinpark. „Gut“, so sagen die beiden Immobilienmakler unisono, läuft die Vermarktung dieses ganz besonderen Objekts. Ende August habe es ein Open House Event gegeben, bei dem über 80 Interessierte den Weg nach Emmerich gefunden hätten. „Es hat da niemanden gegeben, der nicht beeindruckt war“, konkretisiert Schulze Limberg.
Seit im Jahr 2018 bekannt wurde, dass ein Investor das Alte Hafenzollamt zum Wohngebäude umbauen will, ist schon viel Wasser den Rhein hinuntergeflossen. Zwischenzeitlich wurde der Projektentwickler gewechselt. Seit Sommer dieses Jahres kümmern sich die Immobilienmakler von Dahler Düsseldorf um die Vermarktung des Objekts.
Sauna und Salzgrotte
Beim Portfolio von Dahler lässt sich erkennen, dass der Fokus auf hochwertige Immobilien liegt. Doch selbst für diese Makler kann das Objekt an der Emmericher Rheinpromenade mit einigen Highlights aufwarten, die alles andere als Standard sind. Denn neben einer Sauna wird es im Alten Hafenzollamt auch eine Salzgrotte im Spa-Bereich geben.
Überhaupt wird ein Konzept verfolgt, das neben den eigentlichen Wohnflächen spezielle Bereiche zur gemeinsamen Nutzung vorhält. So gibt es etwa zwei Gästewohnungen, die je nach Bedarf hinzugebucht werden können. Ebenfalls zur gemeinsamen Nutzung für die Bewohner ist ein weiterer Höhepunkt vorgesehen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Wein- und Cocktail-Lounge im Turm
Denn im Turm des ehemaligen Zollamts wird für die Bewohner eine Wein- und Cocktail-Lounge eingerichtet. Mit einem entspannten Gläschen in der Hand kann dann der Blick auf Rhein und „Gönne Kant“ genossen werden.
Apropos Getränke. Geplant ist im Erdgeschoss auch ein Gastro-Bereich aus Café und Bar für die Bewohner und deren Gäste. Dieser wird im linken Teil des Altbaus, wo sich die alte Durchfahrt zum Hof befindet, untergebracht. Der Café-Bereich soll bereits im kommenden Jahr fertiggestellt sein.
Concierge-Service ist ein Prunkstück
Eines der Prunkstücke innerhalb des Wohnkonzepts ist der Concierge-Service. Der Concierge, der im Erdgeschoss zu finden sein wird, bietet eine Art Rund-um-Betreuung an. So können auch über ihn, die zwei für die Bewohner angeschafften Gemeinschafts-E-Fahrzeuge gebucht werden – wenn gewünscht auch mit Fahrer. Für die eigenen Autos der Bewohner stehen Stellplätze im Hof zur Aldegundiskirche bereit.
Die insgesamt 30 Wohneinheiten selbst, 14 im Bestandsbau und 16 im Neubau, verfügen entweder über einen Balkon oder über ein elektrisches betriebenes Dachflächenfenster. „Diese Fenster sind mit einem Wind- und Regensensor ausgestattet, so dass sie sich automatisch schließen“, berichtet Leon Schulze Limberg. Alle Wohnungen verfügen übrigens über eine eigene Wärmepumpe und sind komplett barrierefrei erreichbar.
Eingeweiht im Januar 1955
Das Zollamt Hafen gegenüber dem Rheinpark wurde am 28. Januar 1955 durch Oberfinanzpräsident Dr. Carl Haslinde offiziell eingeweiht. Auffallend an dem seit 2007 unter Denkmalschutz stehenden dreigeschossigen Backsteinbau sind die konvex gebogene Fassade und der Funk-Beobachtungsturm mit achtseitig verglaster Stahlskelett-Laterne mit Kupfer-Zeltdach.
An den Wänden des 28 Meter hohen Turms befinden sich Uhren, die nach der Restaurierung auch wieder die korrekte Zeit angeben werden.
Doch wie tief müssen Interessierte in die Tasche greifen, um sich eine der Eigentumswohnungen sichern zu können. Im Schnitt wird für die Wohnungen, deren Größen im Neubau zwischen 52,77 m² und 86,90 m² und im Bestandsbau zwischen 78,28 m² und 158,25 m² liegen, ein Kaufpreis von etwas über 4500 Euro pro Quadratmeter aufgerufen.
Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Emmerich, Rees und Isselburg
- Emmerich: Lichtermarkt zieht zum Neumarkt und wächst
- Emmerich: Supermarkt sprengte bei Silvester-Böllern Vorgaben
- Rees: Deichzauber – alternativer Weihnachtsmarkt lockt nach Mehr
- Emmerich/Rees: Zugausfälle beim RE19 oft ohne Warnung in App – „Kein Verständnis“
- Kreis Kleve: Irritationen beim Bürgerentscheid zum Nationalpark Reichswald
Aktuell sind 40 Prozent der Wohnungen verkauft. „In der aktuellen wirtschaftlichen Lage ist das eine gute Zahl“, verdeutlicht Antonio Glavas, der verrät, dass die Interessenten vom ganzen Niederrhein und vielfach auch aus den Niederlanden kommen. Welche Wirkung das Alte Hafenzollamt auf die Menschen hat, spüren die Makler immer dann, wenn sie von wildfremden Leuten auf der Rheinpromenade angesprochen werden. „Und das passiert wirklich oft“, sagen sie.