Emmerich. . Komplex an der Rheinpromenade ist nach zehn Jahren verkauft. Arnold Bosman plant komfortable Wohnungen sowie einen Neubau am Wassertor.
Seit zehn Jahren steht es leer – das ehemalige Hafenzollamt an der Promenade. Das wird sich in den nächsten Monaten ändern: Das denkmalgeschützte Gebäude ist verkauft, konkrete Umbaupläne liegen vor, die Baugenehmigung wird bei der Stadt eingereicht. Einer neuen Nutzung des imposanten Gebäudes in exponierter Lage an der Rheinpromenade 1 steht damit nichts mehr im Wege. Konkret sollen dort 15 großzügige Wohnungen sowie ein Neubau am Wassertor entstehen.
Es waren exakt das Gebäude und die exponierte Lage des Objekts, die den Niederländer Arnold Bosman auf Anhieb begeisterten. Bei einem „Kopje Koffie“ entspannte er sich auf der Terrasse eines Restaurants an der Promenade. Sein Blick schweifte über den Rhein und von dort auf das alte Zollgebäude.
„Keine Probleme mit der Statik“
„Mir ging der Gedanke durch den Kopf, dass ein solch wunderschönes Objekt in exponierter Lage am Anfang der Rheinpromenade mit Blick auf Rhein und Park und einer optimalen Infrastruktur mit Supermarkt sowie Einzelhandelsgeschäften in unmittelbarer Umgebung nicht länger leer stehen kann und darf“, betont Arnold Bosmann. Mit Kreativität und dem entsprechenden Know How könnte sich das Gebäude wieder zu einem Schmuckstück entwickeln. Dachte sich der Niederländer. Er zögerte nicht, sondern handelte.
Die Verhandlungen mit der Nerbenta GmbH, die das Hafenzollamt 2008 von der Bundesanstalt für Immobilien gekauft hatte, gestalteten sich erfolgreich. Der Kaufvertrag ist inzwischen unterzeichnet. Es folgten die für eine neue Nutzung des Komplexes notwendigen Gespräche mit den deutschen Behörden.
Ein Punkt, dem Arnold Bosman zunächst skeptisch entgegen blickte, da er damit bisher wenig Erfahrung hatte. Er wurde positiv überrascht: „Wir haben sehr angenehme und konstruktive Gespräche mit dem Amt für Denkmalpflege des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) und Vertretern der Stadt Emmerich als Untere Denkmalschutzbehörde geführt“.
Diese Gespräche waren erforderlich, weil der Backsteinbau aus dem Jahr 1953 seit 2007 unter Denkmalschutz steht. Unter zoll-, architektur- und kunstgeschichtlichen Aspekten seien das Gebäude mit der gebogenen Fassade und das Treppenhausfenster des Glaskünstlers Georg Meistermann, das sich über drei Stockwerke erstreckt, bedeutsam, bescheinigten seinerzeit die Denkmalschützer. Mit seinem Funk- und Beobachtungsturm setze es außerdem Akzente am Rheinufer, so die Argumente.
Entwürfe überzeugten Amt für Denkmalpflege sofort
Und eben diese Argumente wurden in den aktuellen Planungen berücksichtigt und in diese integriert. Die kreativen und architektonisch gelungenen Entwürfe überzeugten Dr. Andreas Stürmer vom LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland und Elisabeth Riepe von der Stadt Emmerich auf Anhieb.
Damit steht der Realisierung der Neunutzung des ehemaligen Wasserzollamtes an der Rheinpromenade nichts mehr im Wege! Vorinhaber Nerbenta, so wurde einst im Ausschuss berichtet, scheiterte mit seinen Plänen immer wieder an der Statik. „Durch die aktuellen Pläne wird es keine Probleme mit der Statik geben“, versichert Bosman.
Interessenten finden weitere Details in Kürze auf der Internetseite www.rheinpromenade-emmerich.de.
15 WOHNUNGEN SIND GEPLANT
In dem 1500 Quadratmeter großen Gebäude sollen 15 komfortable und lichtdurchflutete Wohnungen unterschiedlicher Größen entstehen – die meisten mit Balkon zur Promenade. Vom Balkon können die Bewohner einen fantastischen Panoramablick auf den Rhein und in die niederrheinische Ebene genießen.
Komplettiert wird der imposante Komplex durch einen Neubau auf dem rückwärtigen Grundstück. Dort, wo einst die Häuser Wassertor 1 und 3 standen, die bekanntlich 2013 abgerissen wurden, sind acht Neubauwohnungen geplant. So entsteht eine architektonisch äußerst gelungene Symbiose aus Alt- und Neubau.