Vrasselt. Bei den Antonius-Schützen in Vrasselt gab es drei Bewerber um die Königswürde. Warum das Preisschießen zuvor vorzeitig abgebrochen werden musste.

Große Freude beim 8. Zug der St. Antonius Schützenbruderschaft Vrasselt. Zum 25-jährigen Zugjubiläum stellen sie die Majestäten. Kai-Thomas Frisch ist neuer König der Vrasselter Schützen, seine Ehefrau Ewa ist Königin. Im „zivilen Leben“ führt Frisch die Gastronomie „Platz 8“ beim Tennis-Club Rotweiss Emmerich.

In einem mehr als ungewöhnlichen Schießwettbewerb behielt Kai-Thomas Frisch die Oberhand gegenüber seinem Zugkamerad Burkhard Rogall sowie Pascal Brinkmann vom 27. Zug. Dass wirklich die drei Königsbewerber das Rennen unter sich ausgemacht haben, hing am seidenen Faden. „Wir mussten das vorige Preisschießen abbrechen. Der Preis für den linken Flügel ist nicht ausgeschossen worden“, berichtete Brudermeister Simon Terhorst.

Neuer Vogel fürs Königsschießen

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Der Grund: Der hölzerne Vogel war zu diesem Zeitpunkt bereits derart zerrupft, dass bei jedem weiteren Schuss auf den Flügel auch der Rumpf hätte zu Boden stürzen können. Und wer den Rumpf herunterschießt, wird Schützenkönig? „Das ist in diesem speziellen Fall nicht unbedingt verbrieft, da gibt es durchaus unterschiedliche Meinungen. Aber wir wollten erst gar keine Diskussionen aufkommen lassen“, so Terhorst. Schließlich würden beim Preisschießen auch Schützen teilnehmen, die laut Statuten nicht König der Bruderschaft werden dürfen, etwa weil sie noch zu jung oder noch nicht lange genug Mitglied im Verein sind oder vor kurzem erst König waren.

Jubilare der Antonius-Schützen

Seit 65 Jahren hält Karl-Heinz Meyer den Vrasselter Schützen die Treue. Dieter Czemper, Wilhelm Ricken und Wilhelm Schott blicken auf 60-jährige Mitgliedschaft zurück. Für 40 Jahre im Verein wurden Michael Reintjes und Bernd Steigerwald geehrt.

Ihr silbernes Schützen-Jubiläum (25 Jahre) feierten Klaus Fahlenkamp, Kai-Thomas Frisch, Walter Groschel, Sven van Haaren, Michael Hellebrand, Ulrich Jäger, Andre Kapelle, Herbert Peters, Arno Rudolph, Christina Damen, Carmen Zimmermann sowie Heike Siemes.

So musste improvisiert werden und auf den eigentlichen Mustervogel legten die drei Königsbewerber an. Das hölzerne Federvieh erwies sich als extrem zäh. Denn erst mit dem 236. Schuss war Kai-Thomas Frisch im 370. Jahr des Bestehens des Vereins erfolgreich.

Schützen Vrasselt
Kai-Thomas Frisch wird die Königskette St. Antonius-Schützenbruderschaft Vrasselt umgehängt. © Verein | St. Antonius-Schützenbruderschaft

Apropos zäh. Dieses Prädikat hatten sich auch die anderen Holzvögel in diesem Jahr beim Vrasselter Schützenfest verdient. Denn sowohl beim Jugendkönig- als auch beim Vizekönigschießen wurde nicht auf den linken Flügel geschossen. Dies lag allerdings nur an der verstrichenen Zeit. Die Vrasselter Schützen hatten die beiden Wettbewerbe dieses Mal zusammen am Samstag ausgetragen.

Denkwürdiger Tag für Zug 27

Eben der Schützenfestsamstag sollte sich dann als denkwürdiger Tag für Zug 27 erweisen, der sowohl mit Nick Hellebrand den Jugendkönig als auch mit Nicklas Weyenberg den Vizekönig stellte. Daher entschieden sich die Zugkameraden dann auch spontan dazu, mit Pascal Brinkmann einen Bewerber um das Königsamt ins Rennen zu schicken, um das Triple vollzumachen. „Das ist noch ein recht junger Zug und die haben sich dann auch mit mir zusammengesetzt, um zu erfahren, was auf sie zukommen könnte, wenn sie den König stellen würden. Sie haben das sehr ernst genommen. Ich fand das eine super Einstellung“, so Terhorst. Im Endeffekt sollte es anders kommen.

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Beim Preisschießen am Sonntag ging die Krone für die Ehrengäste an Manfred Langanke (König Borussia). Den
Kopf holte sich Uwe Giltjes. Mara Jonalik war erfolgreich beim Reichsapfel. Das Zepter wurde von Hans Huethorst gewonnen. Mona Lensing-Hebben war treffsicher beim rechten Flügel.

Ehrungen für verdiente Schützen

Die Preise beim Vizekönigschießen gingen an Jan Giesbers (Kopf) und Ralf Johann (rechter Flügel). Beim Jugendkönigschießen waren zudem noch Pauline Reuling (Kopf) und Leah-Luise Banser (rechter Flügel) erfolgreich. Das Kinderkönigspaar der Antonius-Schützen sind Fynn Fingerhut und Marie Allmacher.

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Im Rahmen des Schützenfestes wurden vor der Parade auf dem Bolzplatz auch noch Walter te Wild, Hans-Georg „Schimmel“ Terhorst, Thomas Clausmann sowie Bernd Steigerwald mit dem Silbernen Verdienstkreuz ausgezeichnet.

Am kommenden Samstag findet das Schützenfest in Vrasselt mit dem Königsball seinen Abschluss. Das Festzelt bleibt aber noch stehen, denn die Antonius-Schützen organisieren gemeinsam mit dem Vrasselter Carnevals Komitee (VCK) ein Konzert der kölschen Kultband Die Räuber am Samstag, 28. September.