Rees. Die Zeit rennt: Der Baubeginn des Wassersprayparks Rees müsste im November erfolgen. Bürgermeister, Bauamtsleiterin und Kämmerer frustriert.
Aufgrund der finanziellen Situation der Stadt Rees war der Politik und dann auch den Reeser Bürgern bereits im März 2023 klar, dass man auf das lang ersehnte Freibad noch einige Jahre warten muss. Der Ausschuss für städtische Betriebe stimmte jedoch einstimmig für einen Wasserspraypark. Auf dem Gelände hinter dem Stadtbad soll ein großer Wasserspraypark mit verschiedenen Spritz- und Spielelementen errichtet werden.
„Vielleicht ist die Anlage schon Mitte nächsten Jahres fertig, wenn wir jetzt zügig den Bauantrag stellen“, so Bauamtsleiterin Elke Strede damals. Im Januar 2024 konnte verkündet werden, dass das Projekt vorankomme.
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„Es ist extrem aufwendig, nervenaufreibend und wirklich schwierig, eine Baumaßnahme mit Bundesmitteln auf den Weg zu bringen“
Fortschritte in Sicht?
In der Ratssitzung der Stadt Rees am Donnerstag, 5. September, wurde die Frage gestellt, wie weit man denn mit dem ersten Bauabschnitt sei. Bauamtsleiterin Elke Strede antwortete sichtlich frustriert: „Wir telefonieren uns die Finger wund. Es ist eine Katastrophe!“
Seit März würden die vollständigen Unterlagen für die Gebäude des Wassersprayparks bei der zuständigen Förderstelle des Bundes vorliegen. Es obliege dieser, die Ausschreibungsreife sowohl in baulicher als auch in technischer Hinsicht zu prüfen, so dass die öffentliche Ausschreibung erfolgen kann.
Die Zeit rennt davon
„Das ist bis heute nicht gelungen“, sagte Strede. „Viele, viele“ Telefonate habe es in den vergangenen Wochen gegeben. „Uns läuft die Zeit davon – die Förderung muss noch in diesem Jahr mit einem Baustart beginnen.“ Der Förderstelle sei mehrfach deutlich gemacht worden: „Wenn wir 2024 noch einen Baubeginn haben wollen, müssen wir Anfang September ausschreiben, sonst kann es Ende November keine Vergabe geben.“
Am Nachmittag des 4. Septembers sei die Mitteilung für einen Antrag auf Maßnahmenbeginn für den Teilbereich Ausschreibung und Vergabe gekommen. Dieser sei erfolgt. „Diese oder nächste Woche muss jetzt die Genehmigung kommen“, so Strede. „Es ist extrem aufwendig, nervenaufreibend und wirklich schwierig, eine Baumaßnahme mit Bundesmitteln auf den Weg zu bringen“, so Strede abschließend.
Gelder werden dringend benötigt
Bürgermeister Sebastian Hense legte noch nach: „Es ist nahezu unerträglich, was hier mit uns als Kommune gemacht wird.“ Die Gelder würden dringend gebraucht, um das Projekt nach vorne zu bringen. „Alle reden immer von Bürokratieabbau, und hier ist wieder ein Paradebeispiel, wo das überhaupt nicht passiert ist – im Gegenteil. Seit März liegt alles vor – jetzt haben wir September.“ Man hätte in Rees auch sonst viel zu tun, die ständigen Nachfragen – „wie weit seid ihr denn?“ – seien sehr ärgerlich. „Wir bleiben natürlich dran. Aber man könnte seine Zeit viel sinnvoller nutzen.“
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Zum Thema Bürokratieabbau meldete sich dann auch Kämmerer Andreas Mai zu Wort: „Was hier auf Bundes- und Landesebene hin und her geprüft wird, ist Arbeit im Backoffice, die viel Zeit kostet und nichts bringt.“ Es gebe Bauprüfer, Sachverständige – es gebe keine Stelle, die nicht geprüft werde. „Diese unsinnige Vorprüfung der Förderungen und dann noch eine Prüfung, ob der Fachmann auch alles fachlich richtig ausgeschrieben hat, das gehört einfach abgeschafft. Damit wäre der Republik wirklich gedient“, so Mai.
„Das Geld, das man hier einsparen würde, bräuchten wir dringend.“ Spätestens bei der Budgeterklärung würde man das sehen, er hätte schon Zahlen, wolle sie aber hier im Rat noch nicht nennen, sonst „wäre die Stimmung für den Rest des Jahres dahin“.