Emmerich. Zum 1. August erhöhen die Stadtwerke Emmerich die Preise für Strom und Gas. Diese Mehrkosten kommen auf einen durchschnittlichen Haushalt zu.

Im Oktober des vergangenen Jahres hatten die Stadtwerke Emmerich eine gute Nachricht für ihre Kunden: Im Jahr 2022 werden die Strom- und Gaspreise für die Tarifkunden nicht geändert. „Preiserhöhungen sind nicht geplant“, hieß es damals von den Stadtwerken.

Aussagen aus dem vergangenen Jahr müssen zurückgezogen werden

Sieben Monate später können diese Aussagen nicht mehr aufrecht erhalten werden. Der Ukraine-Krieg hat zu einer historischen Zeitenwende auf den Energiemärkten geführt. Daher werden die Stadtwerke Emmerich zum 1. August dieses Jahres die Preise für Strom und Gas erhöhen. „Unsere Preise für Strom und Gas sind trotz des schwierigen Umfelds seit dem 11. Februar 2021 unverändert. Bei der derzeitigen Lage auf den Energiemärkten kommen aber auch wir nicht umhin, unsere Preise anzupassen“, sagt Tobias Mies, kaufmännischer Leiter und Prokurist bei den Stadtwerken Emmerich.

Stadtwerke Emmerich erklären den Preisanstieg auf den Energiemärkten

Vertriebsleiter Ingo Sigmund spricht von einem „unfassbaren Preistrend“, mit ungeahnten Ausschlägen, die es selbst in der Ölkrise in den 1970er-Jahren und bei der Kernschmelze von Fukushima so nicht gegeben habe. An den Beschaffungsmärkten habe es in der Spitze eine Verteuerung des Gaspreises um 1000 Prozent gegeben. Der Strom ist seit Juni 2021 rund fünfmal teurer geworden. Einer Verknappung des Angebotes für Energie steht an den Handelsmärkten eine konstant steigende Nachfrage entgegen.

Aufgrund dieser Entwicklungen mussten einige Versorger die Belieferung ihrer Kunden einstellen, andere Versorger haben bereits im Vorjahr ihre Preise angepasst. Trotz erheblicher Mehrkosten bei der Energiebeschaffung konnten die Stadtwerke die Preise noch für das erste Halbjahr 2022 stabil halten.

Das kostet die Kilowattstunde Strom ab dem 1. August bei den Stadtwerken Emmerich

Doch zum 1. August dieses Jahres erhöhen die Stadtwerke Emmerich die Arbeitspreise für alle Stromtarife um brutto 3,00 Cent pro Kilowattstunde und für alle Gastarife um brutto 1,30 Cent pro Kilowattstunde. Die Grundpreise bleiben hingegen unverändert. Bedeutet: Für Strom werden ab August 31,99 Cent pro Kilowattstunde fällig, für Gas liegt der Preis dann bei 7,85 Cent pro Kilowattstunde. Für einen durchschnittlichen Haushalt ergeben sich somit für das laufende Jahr 2022 Mehrkosten in Höhe von brutto 45 Euro für Strom beziehungsweise von brutto 100 Euro für Gas.

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„Durch unsere langfristige Beschaffungsstrategie liegt das neue Preisniveau dennoch deutlich unter den aktuell am Markt zu findenden Preisen“, betont Ingo Sigmund, der aber auch in aller Offenheit zum jetzigen Zeitpunkt ganz Allgemein sagen muss: „Wir können im Moment keine Prognosen für das kommende Jahr abgeben. Alles steht und fällt damit, was in der Ukraine passiert.“

Abschläge können erhöht werden

Der Gesetzgeber versucht aktuell die wirtschaftlichen Folgen der Energiekrise in der Bundesrepublik Deutschland zu begrenzen. Geplant wird demnach ein Maßnahmenpaket, dass die Auswirkungen gestiegener Energiekosten für die Letztverbraucher abmildern soll, beispielsweise über allgemeine steuerliche Entlastungen oder die Auszahlung von Energiekostenpauschalen.

Um dennoch hohe Nachzahlungen mit der kommenden Jahresabrechnung zu vermeiden, sollten die Abschläge möglichst kurzfristig erhöht werden. Abschlagsänderungen können jederzeit telefonisch unter 02822/604177, per E-Mail an info@swe-gmbh.de oder im Online-Kundencenter unter www.stadtwerke-emmerich.de (Registrierung erforderlich) vorgenommen werden.

>> Auswirkungen auf E-Lade-Säulen und das Embricana

Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es von Seiten der Stadtwerke Emmerich keine Überlegungen, die Eintrittspreise für den Saunabereich und Freizeitbad Embricana zu erhöhen. Auch die Wassertemperatur werde aus Energiespargründen nicht herabgesetzt.

Die Preise an den E-Lade-Säulen der Stadtwerke Emmerich bleiben ebenfalls auf dem bisherigen Niveau.