Düsseldorf. Der 26-jährige Damian Dawidowski aus Düsseldorf hat ein Start-Up für Marmeladen aus tropischen Früchten gegründet. Was den Gründer antreibt.

Am Ende sei es irgendwo ein totaler Zufall gewesen, der ihn zu seinem Geschäft gebracht habe, erzählt Damian Dawidowski, Gründer des Düsseldorfer Start-Up „Tropicjams“ – zu deutsch: Tropen-Marmeladen. Eigentlich hatte der heute 26-Jährige nach dem Ende seines Bachelor-Studiums die Welt bereisen wollen. „Ich bin dann letztlich bis nach Thailand gekommen“, erzählt er. Die dortige Küche und die tropischen Früchte Südostasiens bewegten ihn allerdings letztendlich dazu, seine Reisepläne erstmal zu pausieren und sich einer neuen Idee zu widmen – einem eigenen Unternehmen.

Geschmack aus den Tropen: Düsseldorfer Start-Up vertreibt tropische Marmeladen

„Ich habe da dann Früchte gegessen, die ich vorher noch gar nicht kannte. Und in Sachen Geschmack konnte das, was ich aus dem Supermarkt kannte da nicht mithalten“, erzählt Dawidowski im Gespräch mit unserer Redaktion. „Die Esskultur hat mich damals so begeistert, dass ich dann abends in der Küche gestanden und mit den verschiedenen Früchten experimentiert habe.“ So habe er Drachenfrucht, Papayas und andere tropische Zutaten mit in die Küchen seiner Ferienwohnung genommen und zubereitet.

So seien die ersten Prototypen der Marmeladen entstanden, die „Tropicjams“ heute vertreibt. Als Geschmackstester wurden die anderen Touristinnen und Touristen in Hostels mit eingespannt. Diese seien neugierig gewesen, wie Dawidowskis eigene Frucht-Kreationen schmeckten. „Das Feedback, das ich bekommen habe, war fantastisch und mir wurde immer wieder gesagt, dass ich mehr daraus machen soll“, erinnert sich der Gründer.

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Düsseldorfer Start-Up „Tropicjams“: Idee kam Gründer in Thailand

Anstatt weiterzureisen, entschloss sich Dawidowski, erstmal in Thailand zu bleiben. „Eigentlich sollte diese Reise Erholung sein“, erinnert er sich. „Den Zweck hat sie dann leider verfehlt.“ Anstatt sich also weiter auf den Urlaub zu konzentrieren, stürzte sich der spätere Gründer mit aller Energie in das kulinarische Experimentieren. Gleichzeitig begann er sich erste Gedanken über ein mögliches Geschäft zu machen.

„Mir ist ziemlich schnell klar geworden, dass ich ich mit Partnern vor Ort zusammenarbeiten will.“ Denn – und das entwickelte sich zum Kerngedanken von „Tropicjams“ – Dawidowski kam zu der Erkenntnis, dass die tropischen Früchte ihren Geschmack bei der langen Reise nach Europa verlören. Um den Geschmack der Früchte für die Marmelade zu erhalten, sei es wichtig, dass diese vor Ort verarbeitet werden müssten.

Erste Bestellung auf eigenes finanzielles Risiko: 1000 Gläser tropische Marmelade als Test

„Ich habe dann nach längerer Suche eine kleine Manufaktur im Norden Thailands gefunden“, erzählt er. Ihm sei wichtig gewesen, dass vor Ort faire Bedingungen herrschten. „Die Manufaktur stellt handgemachte Marmeladen her, hat gute Beziehungen zu den Landwirten in der Region und Erfahrung mit Bestellungen aus dem Ausland – es hat perfekt gepasst.“ Nach längeren Gesprächen wurde man sich einig und im Sommer diesen Jahres erhielt „Tropicjams“ dann die erste Lieferung aus Thailand. 1000 Gläser Marmelade, je 250 für vier Sorten. Papaya, Drachenfrucht, Passionsfrucht und Kokosnuss und als viertes Mango und Maracuja.

Regelmäßig veranstaltet „Tropicjams“ Verkostungen.
Regelmäßig veranstaltet „Tropicjams“ Verkostungen. © Tropicjams | Dawidowski

Diese erste Bestellung sei damals ein finanzielles Risiko gewesen. „Ich bin immer noch Student und mache gerade meinen Master, so einfach bezahlt man das nicht“, erinnert sich der 26-Jährige. An die genaue Summe für die erste Bestellung könne er sich, auf Nachfrage, allerdings nicht mehr erinnern. Er habe zwar bereits in der Vergangenheit schon mal einen Online-Versand betrieben und auch sein Studium der Wirtschaftsmathematik käme ihm zugute. Dennoch seien die ersten Versuche, seine Marmeladen an Feinkostläden zu verkaufen, mit großer Aufregung einhergegangen. „Ich habe die Marmeladen in den Kofferraum geladen und bin dann zu Feinkostläden gefahren. Da habe ich dann versucht das stotternd an den Mann zu bringen,“ erzählt er.

„Jede Erwartung übertroffen“: Marmeladen-Start-Up mit großem Erfolg zum Geschäftsstart

Dann sei jedoch etwas unerwartetes geschehen. „Die Händler waren echt begeistert von den Marmeladen.“ Schon drei Wochen nach der Lieferung der ersten Gläser rief Dawidowski erneut in Thailand an und konnte die nächste Ladung bestellen. Diesmal waren es 5000 Gläser. „Diese erste Phase im Sommer hat jede Erwartung übertroffen“, so der Tropicjams-Gründer. Die Tropenfrüchte seien im heißen Wetter super angekommen. Ende 2024 kann Dawidowski stolz sagen, dass rund 40 Läden – hauptsächlich in NRW – Tropicjams-Marmeladen im Sortiment hätten. Dabei fällt jedoch eines auf.

„Es ist mir tatsächlich etwas peinlich, aber leider habe ich noch keinen Partner für den Verkauf in Düsseldorf“, gesteht Dawidowski. Um das Verkaufsgespräch „zu üben“ sei er zunächst ins NRW-Umland gefahren. „Ich wollte mich als Düsseldorfer Start-Up nicht vor der Haustür blamieren“, beschreibt er es. „Und dann ist die Marmelade so beliebt gewesen, dass ich erstmal nichts mehr hatte, für Gespräche in Düsseldorf.“ Das sei allerdings eine „absolute Priorität“ für das kommende Jahr.

Noch nicht in Düsseldorf aber in rund 40 Geschäften gibt es die „Tropicjams“-Marmelade schon.
Noch nicht in Düsseldorf aber in rund 40 Geschäften gibt es die „Tropicjams“-Marmelade schon. © Tropicjams | Dawidowski

Noch nicht in Düsseldorf, aber im Online-Shop: Die Marmeladen des Start-Up „Tropicjams“

Bis dahin können Interessierte die Marmeladen allerdings über einen neuen Online-Shop bestellen. Im „Tropic Nature“-Shop gibt es die tropischen Fruchtaufstriche für 5,95 Euro pro Glas. In Zukunft sollen noch weitere Produkte hinzukommen. „Deshalb heißt der Shop auch „Tropic Nature“. Wir wollen unseren Markenkern behalten, aber ich habe im Gespräch mit Händlern auch gemerkt, dass die sich für eine langfristige Zusammenarbeit wünschen, mehr als vier Produkte bei uns bestellen zu können“, erklärt der Gründer. Daher seien weitere Produkte bereits in Planung. Über regelmäßige Verkostungen, die Dawidowski veranstaltet, kann man sich außerdem auf der Instagram-Seite des Unternehmens informieren.

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