Düsseldorf. Immer häufiger fallen Düsseldorfer Gastronomen durch Hygienemängel auf. Wie die Kontrollen ablaufen und was Kunden und Gäste wissen müssen.

Dreck, Schimmel, Ungeziefer: Die Zahl der Hygienemängel in Düsseldorfer Lebensmittelbetrieben steigt in den vergangenen Jahren kontinuierlich an. Allein im September und Oktober dieses Jahres wurden bei Kontrollen in gleich vier Lokalen im Stadtgebiet Hygienemängel, wie beispielsweise die Hinterlassenschaften von Mäusen und Ratten gefunden.

Auch hatte das bekannte Franchise „Haus des Döners“ mit einem regelrechten Hygieneskandal zu kämpfen. Des Weiteren ist es zu einem „Schadnager“-Befall in einer Schulcafeteria gekommen. Doch diese Entwicklung gibt es schon seit einigen Jahren.

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Wie funktionieren die Lebensmittelkontrollen in Düsseldorf?

Jährlich führt die Stadt Düsseldorf etwa 5000 Lebensmittelkontrollen durch. Welche Betriebe kontrolliert werden, wird durch ein deutschlandweit gültiges, „risikobasiertes System“ bestimmt, teilt die Stadt auf Nachfrage mit. Dabei werden die Betriebe nach Faktoren wie beispielsweise baulichen Faktoren, Hygienemanagement oder der Zuverlässigkeit der Betreiber bewertet. „Große Betriebe werden häufiger als Kleinstbetriebe und schlechte Betriebe häufiger als gute Betriebe kontrolliert“ fasst ein Sprecher der Stadt zusammen. „Zeigt ein Betrieb hygienische Auffälligkeiten, erhöht sich die Kontrollfrequenz deutlich.“ erklärt er weiter. Für Restaurants ergeben sich daraus Kontrollfrequenzen zwischen halbjährlich und alle zwei Jahre.

Aus diesen Kontrollen ergeben sich beunruhigende Zahlen: So mussten im Jahr 2019 bei 24 Prozent der Routinekontrollen Maßnahmen eingeleitet werden. Diese Zahl stieg 2022 auf 29 Prozent und erreichte 2023 sogar 36 Prozent. Dabei wurden alle Kontrollen gezählt, bei denen mindestens ein Verwarngeld für den Betreiber fällig wurde. Die häufigsten Verstöße waren dabei leichte Hygienemängel, fehlende Allergenkennzeichnungen und unzureichende Schulungen des Personals. Ganz besonders letzteres soll laut Stadt zur steigenden Zahl der Verstöße beitragen.

Düsseldorfer Schulcafeterien und Mensen sauberer als Restaurants

Trotz des „Schadnager“-Befalls“ an einer Düsseldorfer Schulmensa in diesem Jahr, scheint das Klischee der dreckigen Schulkantine nicht zu stimmen. So wurden an Schulen und Kindertagesstätten in Düsseldorf, in den vergangenen 12 Monaten ganze 459 Routinekontrollen durchgeführt. Hinzukommen 42 Kontrollen in an Schulen angeschlossene Kioske oder Cafés. Dabei konnten so gut wie „keine oder nur geringfügige hygienische Mängel in Lebensmittelbetrieben, in Schulen oder Kindertagesstätten festgestellt werden“, heißt es von Seiten der Stadt. „Lebensmittelrechtliche Vorgaben werden durch die genannten Betrieben gut umgesetzt.“

Verstöße gegen Hygieneauflagen werden auch in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung, wie Mensen oder Kantinen am seltensten festgestellt. In Cafés oder Restaurants, also gastronomischen Betrieben, werden hingegen die meisten Verstöße ausgemacht, so die Stadt weiter. Dazwischen liegt der Einzelhandel und handwerkliche Betriebe wie Metzgereien und Bäckereien.

Hygienemängel sind ein flächendeckendes Problem in Düsseldorf

Im Jahr 2023 sind für Düsseldorf 456 Beschwerden von Bürgerinnen und Bürger über Lebensmittelbetriebe eingegangen. Knapp ein Viertel von ihnen hatte einen gesundheitlichen Hintergrund – also Übelkeit, Durchfall oder ähnliche Symptome. Den Schuldigen auszumachen ist aber häufig nicht möglich, weil oft am selben Tag in verschiedenen Lokalen gegessen wird.

Dennoch nehmen Ordnungs- und Gesundheitsamt die Beschwerden der Bürger erst. Sollte bei einer Kontrolle festgestellt werden, dass eine „Gesundheitsgefahr von Verbraucherinnen oder Verbrauchern nicht ausgeschlossen werden kann“, so werde der Betrieb geschlossen, heißt es von Seiten der Stadt. Die Verarbeitung von Lebensmitteln wird aber auch untersagt, wenn die Hygienemängel nach Ansicht des Ordnungsamtes so gravierend sind, dass Kunden sich ekeln würden, wenn sie Kenntnisse von den Umständen im Betrieb hätten.

Auch zeigt sich, dass Hygienemängel ein flächendeckendes Problem sind. Denn laut Stadtsprecher gibt es keine Häufung von besonders guten oder schlechten Betrieben in bestimmten Stadtteilen Düsseldorfs. Entscheidend seien „ausschließlich die im Betrieb tätigen Lebensmittelunternehmerinnen und -unternehmer und die hygienischen Fachkenntnisse des eingesetzten Personals“.

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