Düsseldorf. Schimmel, Dreck und Schädlinge: Nicht jeder Imbiss hält sich an die geltenden Hygiene-Regeln. Wie Kunden böse Überraschungen vermeiden können.
Es ist eine Horrorvorstellung für alle Kundinnen und Kunden von Imbissen und Restaurants: Der Lebensmittelkontrolleur entdeckt bei einer Überprüfung Schimmel, Dreck oder gar die Hinterlassenschaften von Nagetieren. Selbst wenn man nicht direkt betroffen ist, kann da der Döner, Burger oder das Sushi schonmal im Halse stecken bleiben. Dabei zeigte erst die vergangene Woche, dass auch große Ketten wie Haus des Döners in Düsseldorf betroffen sein können. Häufig erreichen dennoch nur die spektakuläreren Fälle die Öffentlichkeit.
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Auch die Verbraucherzentrale beschäftigt sich damit, wie Kunden gerade hier besser geschützt werden können. So erklärt Antonia Brandstädter von der Verbraucherzentrale NRW, deren Hauptzentrale in Düsseldorf liegt, auf NRZ-Anfrage, dass viele der typischen Sauberkeits-Probleme in der Gastronomie für Kunden häufig nur schwer nachzuvollziehen seien. Zu diesen gehörten beispielsweise „unhygienische oder falsche Lagerbedingungen“, so die Expertin. Es gäbe jedoch auch einige Merkmale, welche die Verbraucherinnen und Verbraucher selbst überprüfen könnten, um sich ein besseres Bild über den hygienischen Zustand eines Lokals zu machen. Helfen können dabei die folgenden Fragen:
Sauberkeit im Imbiss: Fünf Aspekte, auf die Kunden achten können
Wie ist das äußere Erscheinungsbild des Lokals? Schon ein erster Eindruck kann hier ausschlaggebend sein und ein zweiter Blick kann sich lohnen. Sind Tische und Theken sauber, ist der Boden dreckig? Auch die Fenster sollten generell sauber und ordentlich sein. Genauso kann sich ein Blick auf Mülleimer lohnen. Wenn diese überquellen oder verschmiert sind, kann auch das ein Hinweis darauf sein, dass es mit der Hygiene nicht allzu genau genommen wird.
Sehen die Lebensmittel frisch aus? Seien es braune Schnittstellen, unangenehme Gerüche oder im schlimmsten Fall sogar Schimmel – die Frische der Lebensmittel ist eines der ausschlaggebendsten Zeichen für die Sauberkeit eines Lokals. Die Soßenspender sollten ebenfalls nicht verkrustet, sondern sauber sein. Sollte es eine offene oder einsehbare Küche geben oder das Essen an der Theke zubereitet werden, sind wiederum Sichtfenster, die vor Beniesen und Behusten schützen, ein gutes Zeichen.
Ist das Geschirr und Besteck sauber? Ein eigentlich selbstverständlicher Aspekt, der aber schnell übersehen werden kann und Aufschluss darüber geben kann, wie Sauberkeit in einem Lokal gehandhabt wird. Selbiges gilt auch für Tabletts.
Hält sich das Personal an die Hygienevorschriften? Personalhygiene ist besonders wichtig. Lange Haare sollten immer zusammengebunden sein. Wunden und Verletzungen müssten ebenfalls stets abgedeckt werden. Auch sollte kein Schmuck bei Umgang mit Lebensmitteln getragen werden. Was Antonia Brandtstädter ebenfalls betont: „Handschuhe wecken hingegen oft eine falsche Sicherheit. Das Hygienegefühl kann verloren gehen, und die Belastung durch Mikroorganismen kann sogar höher sein als bei bloßen Händen.“
Wie ist die Hygiene jenseits des Ess-Bereichs? Nicht nur an Theken und im Ess-Bereich sollten Kunden auf die Sauberkeit achten. Ein Ort, der ebenfalls viel über die Hygiene aussagt, ist die Kundentoilette – wenn es denn eine gibt. So sollte es hier eine Reinigungsliste geben, die dann auch aktuell geführt wird.
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Verbraucherzentrale NRW: Mehr Transparenz bei Lebensmittelkontrollen
Ein weiterer Aspekt, der die Verbraucherschützer beschäftigt, ist die Transparenz der Lebensmittelkontrollen. „Tatsächlich sind bei Kontrollen der Gastronomie Hygienemängel die häufigste Beanstandung der Lebensmittelüberwachungsbehörden“, so Antonia Brandstädter. „Die Kontrollergebnisse werden jedoch auch häufig nicht veröffentlicht“, erklärt sie. Dadurch könnten sich die Verbraucherinnen und Verbraucher nur eingeschränkt an diesen orientieren. Veröffentlicht werden die Mängel in einer Datenbank vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV).
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Verschiedene andere Länder machen jedoch bereits vor, wie es besser geht. In Dänemark zeigt etwa ein Smiley an, wie ein Lokal bei der aktuellsten Prüfung abgeschnitten hat. In Großbritannien und New York sind es Noten, die sichtbar in den Lokalen aushängen müssen. Und auch in NRW gab es Bestrebungen in diese Richtung. Noch vor wenigen Jahren gab es die „Appetitlich“-App. Diese sollte jedem Smartphone-Benutzer schnell und einfach zeigen, wie einzelne Betriebe bei Sauberkeitskontrollen abgeschnitten hatten. Zwischen der Einführung 2013 und 2017 konnten 39.000 App-Downloads und mehr als 410.000 Klicks auf die digitale Gastro-Ampel verzeichnet werden. Der Service wurde inzwischen jedoch wieder eingestellt.