Düsseldorf. Die Düsseldorfer Awista bereitet sich jetzt schon auf den nahenden Winter vor. Wie der Winterdienst in der Landeshauptstadt funktioniert.

Noch ist es etwas hin bis zum meteorologischen Winteranfang am 1. Dezember. Doch machen die ersten Schneeflocken, die am Mittwoch (20. November) über Düsseldorf vom Himmel fielen, bereits deutlich, dass der Herbst sich dem Ende zuneigt. Und mit diesem ersten kurzweiligen Schneetreiben stellen sich auch wieder Autofahrer und -fahrerinnen sowie alle Pendelnden die Frage, was da wohl in den nächsten Wochen und Monaten auf sie zukommt. Sicherheit herrscht hingegen bei der Düsseldorfer Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung (Awista). Hier fühlt man sich für alle Eventualitäten gerüstet.

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Kälteeinbruch in Düsseldorf: So ist die aktuelle Lage bei der Awista

So beobachte man diesen ersten Kälteeinbruch vonseiten der Awista genau, heißt es auf Anfrage. Pressesprecherin Elke Brauer teilte weiterhin mit, dass man mit Blick auf die aktuelle Wettersituation in Düsseldorf bereits Fahrzeuge und Personal in Bereitschaft versetzt hätte. „Wir können bei Bedarf kurzfristig reagieren“, so Breuer weiter. Bereits in der Nacht zu Mittwoch (20. November) und am frühen Mittwochmorgen hätten Mitarbeitende der Awista sowohl die Rheinbrücken als auch andere exponierte und glätteanfällige Strecken vorsichtshalber mit Sole – also Salzwasser – behandelt.

Anhand der aktuellen Wetterprognosen halte man es bei der Awista für wahrscheinlich, erneut einen solchen Einsatz in der Nacht auf Donnerstag durchführen zu müssen. Man gehe weiterhin davon aus, dass die aktuelle Wetterlage in Düsseldorf noch voraussichtlich bis Samstagvormittag anhalten soll.

Gerüstet für den Winter: So bereiten sich die Straßenräumungs-Betriebe in Düsseldorf vor

Aber auch jenseits der aktuellen Lage sei man gut auf den Winter vorbereitet. Mehr als 3.500 Tonnen Streusalz, 250 Tonnen Splitt sowie 125.000 Liter Flüssigsalz habe man auf Lager. In Notlagen sei innerhalb von 48 Stunden Nachschub da, heißt es vonseiten der Awista. Hinzu kämen 70 Fahrzeuge, die zu unterschiedlichen Zwecken im Winterdienst eingesetzt würden. Darunter befinden sich 25 Streufahrzeuge für Straßen und 20 für den Winterdienst modifizierte Kehrmaschinen für die Räumung von Fahrradwegen.

Wie viel Personal sich zeitgleich im Einsatz befände, schwankt dabei je nach Verkehrs- und Witterungssituation. Bei einem Volleinsatz, der sich auf die wichtigsten Hauptverkehrsstraßen, ÖPNV-Routen und Gefahrenstellen konzentriert, seien rund 180 Mitarbeitende für den Winterdienst im Einsatz, so eine Einschätzung vonseiten der Awista.

Alles Wissenswerte zum Winterdienst in Düsseldorf

Generell muss jedoch in Düsseldorf zwischen dem Winterdienst unterschieden werden, welcher von der Stadt bzw. der Awista übernommen wird, und dem, bei welchem die Bürgerinnen und Bürger selbst zur Schaufel greifen müssen. So übernimmt die Awista zwar das Räumen von Straßen und bestimmten Radwegen. Auf Gehwegen für sicheres Durchkommen zu sorgen, fällt aber wiederum in den Aufgabenbereich der Anlieger.

Diese müssen demnach die Gehwege auf einen Meter Breite räumen, Fußgängerstraßen in beide Richtungen jeweils in der „erforderlichen Breite“, mindestens jedoch auch hier einen Meter. Zusätzlich muss an Bus- und Straßenbahnhaltestellen ein Weg zum Aus- bzw. Einsteigen vom Schnee befreit werden. Der geräumte Schnee sollte zum Gehwegrand zur Fahrbahn hin oder dem angrenzenden Fahrbahnrand geräumt werden. Rinnsteine, Gullys und Hydranten sollten dabei ebenfalls schneefrei bleiben.

Bei der Räumung der Straßen kann es wiederum dazu kommen, dass die Awista gerade in Wohnvierteln nur bei stärkeren Schneefällen vorbeischaut. Denn das Düsseldorfer Straßennetz ist in drei Kategorien aufgeteilt, nach denen jeweils Schnee geräumt wird. Die ersten beiden Kategorien (Streustufen 1 und 2) umfassen dabei rund 1.400 Kilometer Straße. Darunter befinden sich Brücken, Hauptverkehrsstraßen, Unfallschwerpunkte sowie wichtige ÖPNV-Routen und Straßen vor Krankenhäusern.

In der dritten Streustufe – Wohnstraßen, Tempo-30-Zonen und verkehrsberuhigten Bereichen – wird erst ab Schneehöhen von über 25 Zentimetern geräumt. Grund für diese Aufteilung sind auch ökologische Bedenken. Es gehe um einen gesunden Kompromiss „zwischen Verkehrssicherheit und Naturschutz“, heißt es so vonseiten der Awista. „Pauschalen Forderungen, alle Straßen auch bei Eis und Schnee uneingeschränkt befahrbar zu halten, kann nicht entsprochen werden, da der Autoverkehr nicht das Maß aller Dinge sein kann.“

Abseits des Autoverkehrs versuchen Stadt und Awista außerdem auch im Winter ein möglichst umfangreiches Radwegenetz befahrbar zu halten. Die freien Routen können auch online als Karte abgerufen werden. Die Stadtverwaltung weist allerdings darauf hin, dass die Räumung dieser Wege langwierig ist und deshalb Strecken bei anhaltendem Schneefall wieder zuschneien können. Daher sei hier Vorsicht geboten.

Kein Streusalz

Der Einsatz von Streusalz ist in Düsseldorf nur in Ausnahmefällen erlaubt. Grund dafür ist, dass die meisten handelsüblichen Streusalze Bäumen und Grünflächen schaden, so die Stadtverwaltung. Es wird empfohlen auf Sand, Granulat oder Splitt zurückzugreifen.

Ausnahmefälle für die Nutzung von Streusalz bestehen laut Verwaltung immer dann, wenn es sich um gefährliche Stellen handelt. Dazu gehören generell steile Streckenabschnitte, aber auch Treppen, Rampen sowie Brückenauf- und -abgänge.

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