Düsseldorf. Moritz Führmann erzählt über seine Hauptrolle im Tatort „Lass sie gehen“. Er verrät, warum seine Eltern diesmal ein Wörtchen mitreden durften.
Liebe Düsseldorfer Tatort-Freunde: Wenn Sie am 17. November die beliebte Sonntagabendsendung sehen und am Tag danach beim Bäcker, im Supermarkt oder wo auch immer einem Mann begegnen, der dem Hannes Riedle aus dem TV-Krimi zum Verwechseln ähnlich sieht, dann sprechen Sie ihn ruhig an. Schauspieler Moritz Führmann, der die Hauptrolle im nächsten Stuttgart-Tatort „Lass sie gehen“ spielt, liebt den Austausch mit Zuschauern. Das erlebt er an seinem Wohnort in Düsseldorf-Oberkassel häufiger. Besonders nach einem Auftritt im Tatort.
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„Das finde ich richtig toll“, sagt der 46-Jährige. „Tatort-Fans sind sehr kritisch und ich freue mich, wenn sie mir ihre Meinung zum Film sagen.“ Moritz Führmann hat neulich mal durchgezählt, wie oft er schon Teil einer Tatort-Produktion war. „Da komme ich fast auf eine zweistellige Zahl“, sagt er. Dabei ist die neuste Episode der Stuttgarter Ermittler für ihn „etwas sehr Besonderes“.
Der Düsseldorfer Moritz Führmann spielt im Tatort den Wirt Hannes Riedle
Tatsächlich hatte er dort so eine Art Heimvorteil. Denn das Schwäbische hat der Düsseldorfer, der in Kassel geboren wurde, im Blut. „Wir haben zum Teil auf der Schwäbischen Alb gedreht. Ganz in der Nähe hat mein Vater mal gelebt.“ Im Film spielt Moritz Führmann einen Wirt, dessen Tochter ermordet wird. Und in dieser Rolle muss er Schwäbisch reden. Für seine Familie war das bei der Vorbereitung ein Fest. „Die haben alle mit geschwätzt“, beschreibt er das sprachliche Gemeinschaftswerk der Führmanns und lacht.
- Porträt über Moritz Führmann: Düsseldorfer TV-Star spielt Hauptrolle in ARD-Serie Charité
Als der Krimi im Mai beim Festival des SWR auf dem Stuttgarter Schlossplatz Open-Air-Premiere hatte, war Moritz Führmann leider krank und konnte nicht dabei sein. „Aber meine Eltern waren dort.“ Im strömenden Regen harrten sie gemeinsam mit 2000 anderen Zuschauern unter Schirmen aus und verfolgten jeden Satz ihres Sohnes. Er hat die Schwäbisch-Prüfung bestanden. „Mein Vater hat sich nicht geschämt.“
Auf einer großen Leinwand hat der Schauspieler den Film dann vor der TV-Premiere doch noch gesehen, denn der Tatort „Lass sie gehen“ war für den Deutschen Fernsehkrimipreis nominiert. Und wie war’s? Darauf gibt es als Antwort einen tiefen Seufzer. Denn so ein allererstes Mal ist für Moritz Führmann immer schwierig. Zum einen, weil die Dreharbeiten schon länger her sind und sich die Szenen erst langsam wieder in seinem Kopf sortieren. Zum anderen, weil er sich selbst gar nicht so gern im Großformat auf der Leinwand sieht. Das ist ein bisschen so wie mit kaltem Wasser. „Ich muss mich einmal daran gewöhnen und dann geht es.“ Beim zweiten Anschauen kommt für ihn dann das Vergnügen.
Infos zum Tatort mit Moritz Führmann
„Lass sie gehen“, der neue Tatort mit dem Stuttgarter Ermittler-Duo Lannert und Bootz (Richy Müller/Felix Klare), läuft am Sonntag, 17. November, um 20.15 Uhr in der ARD. Der Düsseldorfer Schauspieler Moritz Führmann spielt darin den schwäbischen Wirt Hannes Riedle, dessen Tochter ermordet wird, nachdem sie ihr Heimatdorf verlassen hat.
Moritz Führmann gehörte viele Jahre zum Ensemble des Düsseldorfer Schauspielhauses. Aktuell arbeitet er vor allem für TV und Film. Bekannt ist er unter anderem aus dem Tatort, Harter Brocken, der 4. Staffel von Charité, „Ich bin Dagobert“ oder dem Kinofilm „Spuk unterm Riesenrad“.
Am Sonntag um 20.15 Uhr wird Moritz Führmann bei sich zu Hause in Oberkassel ganz klassisch vor dem Fernseher sitzen. Die Kinder (11 und 13 Jahre alt) dürfen noch nicht mitschauen. Nicht bei einem solchen Thema, wo ein Vater um sein ermordetes Mädchen trauert. Und da seine Frau, die Schauspielerin Anna Schudt, zurzeit für ein Theaterstück in Berlin probt, hat Moritz Führmann Kinderdienst und wird voraussichtlich mit sich und Hannes Riedle im TV allein sein. „Vielleicht organisiere ich aber auch noch spontan eine Watch Party mit Freunden.“
„Seit ich Vater bin, reagiere ich viel intensiver auf berührende Themen“
Die Arbeit mit Regisseur Andreas Kleinert war für ihn übrigens eine tolle Erfahrung. „Den liebe ich sehr.“ Und auch vom Set schwärmt der Düsseldorfer. „Wir haben in einem leerstehenden Haus in der Nähe von Baden-Baden gedreht, das extra für den Film eingerichtet wurde. Das war eine irre Zeitreise.“ Eine, die ihn auch emotional gefordert hat. „Seit ich Vater bin, reagiere ich viel intensiver auf berührende Themen und werfe mich komplett als Mensch in die Rollen.“
Da trifft es sich doch gut, dass sein aktuelles Projekt zum Ausgleich das Zwerchfell durchschüttelt. Für einen „großen Streaminganbieter“ dreht Moritz Führmann eine Comedy. Mehr verraten darf er nicht. Außer: „Das wird saulustig!“
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