Düsseldorf. In mehreren Düsseldorfer Stadtteilen sind Menschen von Entmietung betroffen, sagt ein Bündnis. Wie sich vor Ort nun dagegen gewehrt wird.
In Düsseldorf-Golzheim rumort es. Denn im ganzen Viertel und auch in den angrenzenden Stadtteilen Pempelfort und Derendorf sind Mietende von Vertreibung und Entmietung betroffen. Das zumindest beklagt das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum Düsseldorf.
Erst Ende September veranstaltete das Bündnis vor einem Wohnhaus an der Bankstraße in Golzheim eine Demo mit Mietern, weil dort mehrere Anwohner aus dem Mehrfamilienhaus durch stillgelegte Aufzüge sowie verdreckte und stinkende Treppenhäuser von einer Investorengruppe zum Auszug animiert werden sollen (NRZ berichtete). Das Bündnis vermutet dahinter eine Einschüchterungstaktik, um die Bewohner des Hauses loszuwerden, damit die Wohnungen nach Sanierungsarbeiten teuer verkauft oder weiter vermietet werden können.
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Bündnissprecher: „Es gibt weitere Fälle“
Nun gibt es laut Bündnissprecher Johannes Dörrenbächer einen weiteren Fall, wo Menschen von möglicher Entmietung betroffen seien. Demnach soll ein Investor per Verwertungskündigung alle Mieter an der Mauerstraße 32 „aus ihren Wohnungen drängen“. Und die Fälle häuften sich im Viertel nach Angaben des Sprechers zuletzt. Denn auch weitere Mieter sind von möglichen Entmietungen betroffen. „Wir sprechen hier mittlerweile von 17 Fällen, die klar sind“, schimpft Dörrenbächer. „Und es gibt weitere Fälle, wo sich Mieter bei uns gemeldet haben, dass es bei ihnen ähnlich läuft.“
Deswegen formiert sich gegen die immer mehr werdenden Pläne von „profitorientierten Investoren“ Widerstand im Viertel, berichtet Johannes Dörrenbächer. Am kommenden Sonntag, 3. November, findet ab 12.30 Uhr daher ein Quartierssparziergang statt. Startpunkt ist die Mauerstraße 32.
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Mit der Mieter-Demo wollen die betroffenen Bewohner und das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum auf die prekäre Situation im Viertel aufmerksam machen. Gleichzeitig wollen sich die Beteiligten für eine „andere Wohnungspolitik und ein Ende der Vertreibung“ durch Investoren einsetzen, „die von der Stadt und der Politik weitgehend toleriert werden“, so Johannes Dörrenbächer weiter.
Fälle im Viertel werden mehr, befürchtet das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum
Obwohl Golzheim auf den ersten Blick nicht als das Viertel gilt, das von akuter Wohnungsnot und Entmietung betroffen ist, gab es bereits in der Vergangenheit ähnliche Fälle im Quartier. Als Beispiel nennt das Bündnis die Gebäude am Kennedydamm 9 bis 11. Dort sei das Haus, das sich ebenfalls im betroffenen Viertel befindet, zu einer „verkommenen, leerstehenden Ruine“ geworden.
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Zwar habe das Bündnis bereits im Frühjahr 2020 auf das Haus aufmerksam gemacht. „Der Hilferuf der damals noch verbliebenen Mieter blieb von Politik und Verwaltung“ jedoch ungehört, kritisiert Dörrenbächer. In der Folge seien anschließend alle Bewohner entmietet worden, erinnert sich der Sozialarbeiter.
Unter dem Motto „Es reicht. Entmietung muss gestoppt und bezahlbarer Wohnraum erhalten bleiben“ wollen sich nun zahlreiche betroffene Mieter gegen Vertreibung und Entmietung wehren. Nach Einschätzung von Johannes Dörrenbächer werden die Fälle in Golzheim, Pempelfort und Derendorf mehr werden. „Deswegen ist es gut, dass sich das ganze Viertel dagegen wehrt.“