Düsseldorf. Es regnet zu wenig auf Mallorca. Abseits der Touristengebiete drehen Gemeinden stundenweise schon das Wasser ab. Auch Palma warnt vor Restriktionen.
Die Saison auf Mallorca ist gelaufen. Während Hoteliers und Gastronomen hochzufrieden zurückblicken, sorgen sich Umweltschützer. Und seit dieser Woche auch die Stadtverwaltung der Insel-Hauptstadt Palma (420.000 Einwohner): Denn Wasser wird immer knapper. In den Hotels kommt reichlich Wasser aus den Hähnen, die Strand-Duschen sprudelten auch diesen Sommer und zig Millionen Liter Wasser in den geschätzt 50.000 Pools auf der Insel sorgen für Erfrischung.
Doch woher kommt das Wasser auf der Insel, auf der es keine Flüsse und Quellen gibt? Die meisten Gemeinden haben eigene Grundwasser-Brunnen, im Hochsommer laufen die Meerwasser-Entsalzungsanlagen in Palma, Alcudia und Camp de Mar auf Hochtouren und Palma bedient sich aus zwei Stauseen im Tramuntana-Gebirge. Dort wird Regenwasser aufgefangen.
Hola Mallorca - Post aus Mallorca
Der ehemalige NRZ-Redakteur Götz Middeldorf aus Düsseldorf lebt seit Ende August 2022 in Pollença auf Mallorca. Er schreibt seine Kolumne regelmäßig auf nrz.de/duesseldorf.
Problem ist nur, dass es zu wenig regnet. Auch wenn es im August und September Unwetter mit Überschwemmungen gab und es dieses Wochenende heftig geschüttet hat: Das reicht nicht, um Einwohner und Millionen von Touristen zu versorgen. Die Konsequenzen tragen Mallorquiner außerhalb der (verschonten) Touristengebiete. Wegen niedriger Brunnenstände drehen Gemeinden stundenweise Wasser ab, verbieten Bewässern von Gärten und Auffüllen von Pools.
Inselhauptstadt Palma warnt: Regnet es sich, drohen Restriktionen beim Wasserverbrauch
Bisher waren derartige Maßnahmen in Palma nicht notwendig. Doch die beiden Stauseen, die die Inselhauptstadt und ihr Touristengebiet Playa de Palma mit einem Viertel des Trinkwassers versorgen, sind nur zu 22 und 32 Prozent gefüllt. Vor wenigen Tagen warnte Palma: Regnet es nicht bald ausreichend, seien Restriktionen beim Verbrauch vorgesehen. Zudem sind Maßnahmen zum Wassersparen in Behörden und kommunalen Einrichtungen angekündigt.
Doch schon jetzt muss der Tourismus stärker einbezogen werden. Mir wird ganz anders, wenn ich erlebe, wie lange Urlauber unter Hotel- oder Strandduschen stehen oder Wasser beim Zähneputzen und Einseifen laufen lassen. Hoteliers sind in der Pflicht, eindringlicher auf Mallorcas Problem Nummer 1 hinzuweisen: Den gravierenden Mangel an Trinkwasser – und dessen Verschwendung.
Hasta pronto...
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