Düsseldorf. Nach Kontrollen des Ordnungsamtes sind in Düsseldorf zwei Betriebe stillgelegt worden. Welche Verstöße die Ordnungskräfte festgestellt haben.

Medizinische Behandlungen ohne ärztliche Zulassung, abgelaufene Arzneimittel und mögliche Körperverletzung an Patienten - das Ordnungsamt (OSD) der Stadt Düsseldorf hat in den vergangenen Tagen zwei illegale Beauty-Salons im Stadtgebiet geschlossen. Wie die Stadt am Donnerstag (24. Oktober) mitteilte, deckten Beamte des OSD bei zwei Betrieben in Garath und in Stadtmitte die verbotenen Behandlungen auf.

Illegale Haartransplantationen in Garath aufgedeckt

Am Mittwoch, 16. Oktober, kontrollierte eine Streife der Zentralen Ermittlungsgruppe (ZEG) des Ordnungsamtes einen Schönheitssalon in Garath. Nach Angaben der Stadt gab es zuvor einen Hinweis auf mögliche illegale Haartransplantationen in dem Betrieb. Laut Stadt liefen dort während der Kontrolle zwei illegale Haartransplantationen, die von nichtärztlichen Mitarbeitenden durchgeführt wurden. Ärzte seien nicht vor Ort gewesen, teilte die Stadt weiter mit. Auch die Medikamente zur lokalen Betäubung wurden von einer Mitarbeiterin gespritzt, die dazu nicht berechtigt gewesen sei.

+++ Folgen Sie der NRZ Düsseldorf jetzt auch bei Instagram! +++

Weil der Betrieb bereits in der Vergangenheit mehrfach straf- und ordnungsrechtlich auffällig wurde, wurde das Gesundheitsamt und die Polizei hinzugezogen. Zudem musste für die beiden anwesenden Patienten der Rettungsdienst angefordert werden, da sie über Schmerzen klagten. Beide Patienten wurden ins Krankenhaus gebracht, so die Stadt weiter. Bei der Kontrolle des Beautysalons stellte sich außerdem heraus, dass der Betrieb über keine Gewerbeanmeldung mehr verfügte und der Geschäftsbetrieb bereits von der Bezirksregierung untersagt wurde.

Im Rahmen einer angeordneten Durchsuchung wurden anschließend belastendes Beweismaterial, Bargeld sowie ein gefälschter ausländischer Personalausweis sichergestellt. Noch vor Ort leiteten die Polizei und das Ordnungsamt Ordnungs- und Strafverfahren gegen mehrere Personen ein.

Nagelstudio in Düsseldorfer Innenstadt wurde versiegelt

Am Montag (21. Oktober) wurden bei Kontrollen illegale Botox-Behandlungen in einem Nagelstudio in Stadtmitte aufgedeckt. Wie die Stadt weiter mitteilte, wurde das Studio von zwei Dienstkräften des Ordnungsamtes in zivil aufgesucht. Auch dort habe es zuvor Hinweise auf illegale Behandlungen ohne ärztliche Zulassung gegeben. Laut Stadtangaben wurde einem der beiden OSD-Kräfte das Aufspritzen der Lippen durch eine Botox-Injektion für 80 Euro angeboten, als die Ordnungshüter den Betrieb betraten.

In den Beautysalons wurden abgelaufene Arzneimittel verabreicht.
In den Beautysalons wurden abgelaufene Arzneimittel verabreicht. © OSD Düsseldorf

Nachdem sich die Einsatzkräfte durch ihre Dienstausweise zu erkennen gegeben hatten, wurden gemeinsam mit dem Gesundheitsamt Kontrollen in dem Nagelstudio durchgeführt. Dabei stellte sich heraus, dass weder für das Nagelstudio, noch für das innerhalb der Räumlichkeiten betriebene Kosmetikstudio eine Gewerbeanmeldung vorlag. Auch hier wurde anschließend ein Durchsuchungsbeschluss erwirkt. Und auch hier wurden Beweismittel und Bargeld sichergestellt. Sämtliche Arzneimittel, allesamt aus dem Ausland und abgelaufen, wurden ebenfalls beschlagnahmt. Das Nagelstudio wurde durch die Dienstkräfte versiegelt, außerdem wurden von der Düsseldorfer Polizei Bußgeldverfahren eingeleitet.

Stadt Düsseldorf gibt Hinweise für Verbraucher

Für Verbraucher hat die Stadt Düsseldorf nun Hinweise, worauf bei Behandlungsmöglichkeiten in Schönheitssalon zu achten ist. So darf Botox nur von Ärztinnen und Ärzten gespritzt werden, Hyaluron nur von zugelassenen Medizinern sowie von Heilpraktikern verwendet werden.

Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Düsseldorf

Zudem verweist die Stadt darauf, dass Kundinnen und Kunden darauf achten sollen, ob es vor der Behandlung eine umfassende Aufklärung über den Eingriff und möglicher Nebenwirkungen gab und wie hygienisch der Beauty-Salon ist. Bei Zweifel ist es zudem möglich, sich von den Mitarbeitenden die Approbationsurkunde beziehungsweise die Heilpraktikererlaubnis vorzeigen zu lassen.

Was Verbraucher laut Stadt zudem stutzig machen sollte, ist, wenn es in dem Salon ein günstiges Angebot weit unter dem Normalpreis gibt, der Kontakt ausschließlich über Social Media erfolgt, beim Personal mangelhafte Sprachkenntnisse vorliegen sowie Behandlungen in Nagelstudios, Beautysalons, Wohnungen, Kellergeschossen, Hotels oder ähnlichem und nicht in Praxisräumen stattfinden. Wer Zweifel an der Professionalität eines Schönheitssalons hat, kann sich an das Gesundheitsamt über gesundheitsberufe@duesseldorf.de wenden. Die betreffenden Betriebe werden umgehend überprüft, kündigt die Stadt an.