Düsseldorf. Thomas Herzlieb, Koch und Food Manager des Frittenwerks, macht bei der Pommes-Weltmeisterschaft mit. Mit dieser speziellen Kreation will er gewinnen.
Die frischen Pommes toppt Thomas Herzlieb mit geräucherter Mayonnaise und krossem Bacon. Dann greift er zum Bunsenbrenner, hält die Flamme auf die kleinen Sous-vide gegarten Lauchstücke. „Das gibt noch einmal ein besonderes Aroma“, erklärt Herzlieb. Zum Schluss halbiert er die frittierten Wachteleier und garniert sie auf den goldgelben Kartoffelspalten. Fertig ist seine Pommes-Kreation.
Mit dieser außergewöhnlichen Kombination möchte Thomas Herzlieb Weltmeister werden: Pommes-Weltmeister. Der Frittenwerk-Koch und Food Manager nimmt am Samstag, 28. September an der Pommes-WM in Frankreich teil – als einziger deutscher Teilnehmer.
Zum zweiten Mal findet die Pommes-WM im französischen Arras statt. Zwölf Nationen kämpften im vergangenen Jahr um den WM-Titel – darunter die Pommes-Nationen Belgien und die Niederlande aber auch Köche aus Japan waren dabei. Schon bei der Premiere trat Thomas Herzlieb gemeinsam mit seinem Frittenwerk-Kollegen Dennis Lindner an – und die Teilnahme kostete Herzlieb fast einen Finger.
Mehr als 40 Frittenwerk-Filialen in Deutschland
2014 hat die aus Düsseldorf stammende Gastronomie-Kette Frittenwerk ihre erste Filiale in Bilk eröffnet. Diese feiert im Dezember 10-jähriges Bestehen. Mittlerweile gibt es vier Filialen in Düsseldorf: In Bilk, am Hauptbahnhof in der Altstadt und an der Schadowstraße. Insgesamt betreibt Frittenwerk mittlerweile 42 Filialen in ganz Deutschland. Das 43. Restaurant wird im Oktober in Dresden eröffnet.
Kurz vorm Anrichten stieß der Düsseldorfer mit einem anderen Koch versehentlich zusammen und geriet mit dem Daumen ins Messer. Die tiefe Wunde musste genäht werden, eine Narbe erinnert ihn noch heute daran. „Das war voller Einsatz“, sagt Thomas Herzlieb schmunzelnd. 2023 hat es für die Deutschen für den sechsten Platz gereicht. „Dieses Mal wollen wir unverletzt den Pokal in die Höhe halten.“
Düsseldorfer WM-Pommes erinnern an deutsche Essensklassiker
Thomas Herzlieb tritt in der Kategorie „World-Fries“ an. Dabei müssen die Teilnehmer eine Pommes-Kreation servieren, die zu ihrer Heimatregion passt. „Ich habe mich für einen echten deutschen Klassiker entschieden“, erklärt der 40-Jährige. Angelehnt an einen Eintopf oder Kartoffeln untereinander mit Speck und Spiegelei, serviert der gelernte Koch und studierte Ernährungswissenschaftler seine herzhafte Pommes-Variante.
Acht bis zehn Versuche hat Herzlieb gebraucht, bis aus der Idee ein fertiges Gericht wurde, die Geschmackskomponenten für ihn perfekt harmonierten. „Es soll ein Wohlfühlessen sein, das beim Reingabeln an Omas Küche erinnert – nur eben modern interpretiert.“
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Und die Kombination schmeckt: Die salzigen Pommes und der krosse Bacon passen perfekt zur leichten süße des Lauchs. Der äußere Crunch des panierten und frittierten Wachteleis mit dem flüssigen Kern bringt noch eine andere Textur ins Gericht. Die geräucherte Mayonnaise rundet das Essen ab. Trocken oder matschig ist hier nichts auf dem Teller. Kleiner Wermutstropfen für alle, die jetzt auch in den Genuss kommen wollen: Die WM-Pommes wird es zukünftig nicht in den Frittenwerk-Filialen geben. „Sie wären zu aufwendig“, erklärt Thomas Herzlieb.
Beim nun anstehenden Wettbewerb hat das Frittenwerk-Team am Samstag eineinhalb Stunden Zeit, um seine Pommes-Variante zuzubereiten. Eine Jury bewertet dann den Geschmack, die Optik und die Zubereitung. Auch die Pommes an sich wird beurteilt. Aufgeregt sei Thomas Herzlieb derweil noch nicht. „Wir haben die Abläufe intensiv geübt und haben einfach Lust auf den Wettkampf.“ Auf den Gewinner warten ein Pokal und der Weltmeister-Titel als bester Frittenmeister. „Wir haben ganz klar ein Ziel: Wir wollen den Pokal holen“, sagt der Düsseldorfer.
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