In Düsseldorfer Schnellrestaurants wird das Essen teurer. Wegen Mangels an Speiseölen müssen Pommes-Liebhaber nun tiefer in die Tasche greifen.
Vor dem Schnellimbiss „Curry“ an der Hammer Straße im Düsseldorfer Medienhafen bildeten sich am Donnerstagmittag lange Schlangen. Auch auf der Außenterrasse herrscht reger Betrieb, viele Leute nutzen wieder ihre Mittagspause, um sich zu stärken. Die Pommes vom Curry im Stadtteil Unterbilk gelten längst nicht mehr als Geheimtipp.
Weil die Kosten für Speiseöle aktuell explodieren, musste der Imbiss jedoch zum 1. März die Preise erhöhen. Ein Hinweisschild im Eingangsbereich weist die Gäste auf die neue Situation hin: „Ob Sprit, Lebensmittel, Kleidung oder Mietpreise – alles wird teurer. Leider bleiben auch unserer Wurst und unsere frittierten Sonnenstrahlen nicht davor verschont“, heißt es darauf.
Einkaufspreis von Speiseölen hat sich verdoppelt
Wegen der hohen Inflationsrate hat sich der Einkaufspreis von Speiseölen und Fritteusenfetten in den vergangen Wochen drastisch erhöht. „Für einen zehn Liter Kanister Öl zahl ich aktuell etwa 20 Euro. Das ist doppelt so viel wie vorher. Deswegen bleibt uns nichts anderes übrig, als die Preiserhöhung an unsere Kunden weiterzugeben“, berichtet Curry-Inhaber Fabian Sauer.
Bislang hat seine Kundschaft die Preiserhöhung gut aufgenommen. „Es ist genauso viel los, wie vor dem 1. März. Wir haben die Preise auch nur um zehn, vielleicht zwanzig Cent erhöht“, verrät Sauer. Ob die Preise nach der „Öl-Krise“ wieder sinken werden, wisse Fabian Sauer noch nicht. „Stand jetzt habe ich keine Ahnung, wie es weiter geht und ob die Preise nicht noch weiter steigen werden.“
Auch andere Imbissbuden in Düsseldorf sind von dem Preisschock betroffen. „Wir müssen unsere Preise deftig anziehen“, sagt Inhaber Constantinos Costas vom „Hassels-Grill“. Um die hohen Kosten wieder rein zu bekommen, sei Costas bei seinen neuen Preisen aber „längst noch nicht da, wo ich sein müsste“. Denn: Nicht nur der Preis für die Speiseöle schießen durch die Decke: „Es wird ja alles teurer: Verpackungsmaterial, Energiekosten für den Laden und die Lieferkosten der Logistiker wegen den hohen Spritpreisen.“
Hohe Spritpreise haben auch Auswirkung
Probleme, die sich auch bei der Imbisskette „Frittenwerk“ bemerkbar machen. „Wegen den hohen Spritpreisen verzögern sich in den letzten Wochen unsere Lieferungen. Weil auch die Logistiker mit der Inflation zu kämpfen haben, fahren sie uns seltener an, dafür bringen sie dann aber mehr Waren mit“, erzählt Betriebsleiter Benjamin Wußler. In seiner Filiale am Bilker Bahnhof bleiben die Preise zunächst gleich. Eine Preiserhöhung könne aber auch er künftig nicht mehr ausschließen. Angesichts des Speiseölmangels werden mit der Konzernführung zeitnah über Alternativen beraten, wie man Pommes auch anders zu bereiten kann, kündigt Wußler an.
Weil Pflanzen- und Fritteusenfett auch in vielen Supermärkten Mangelware ist, hat die Unterrather „Max und Moritz--Imbiss--Stube“ an der Breisacher Straße bereits vorgesorgt. „Wir haben Speiseöle und Fritteusenfett schon gebunkert. Unser ganzes Lager ist voll, da stehen knapp 30 Kanister“, verrät ein Mitarbeiter. Dennoch werden in der Imbissbude die Preise erhöht und das nicht nur für Pommes: „Alle anderen Speisen, die mit Frittierfett zubereitet werden, werden teuer.“
Im Werstener „Stall“ an der Opladener Straße ist man von dem enormen Preisanstieg überrascht worden, sagt Inhaber Georgios Stioukis. „Trotz der Inflation war nicht zu erwarten, dass die Preise so explodieren.“ Die ersten Auswirkungen hat Stioukis auch bereits bemerkt. „Es ist viel schwieriger an Frittierfette und Öle dran zu kommen. Eine schwierige Situation. Wir müssen deshalb unsere Preise erhöhen, so leid es mir für unsere Kunden tut.“