Düsseldorf. Wilfried Schulz verlässt nach langjähriger Leitung das Düsseldorfer Schauspielhaus. Am Dienstag (24. September) wurde der neue Intendant vorgestellt.

Die Überraschung ist gelungen. Auf den Mann aus der Schweiz hatte niemand gesetzt: Andreas Karlaganis. Er wird ab der Spielzeit 2026/27 Generalintendant des Düsseldorfer Schauspielhauses. Die Freude könne er kaum beschreiben – darüber, „dass er die Verantwortung für dieses große Haus übernehmen darf“, sagt der Theatermann, unter dessen Mitwirkung große Inszenierungen entstanden sind. Der Dramaturg, 1975 in Bern geboren hat, fügt bei seiner Vorstellung im Düsseldorfer Rathaus hinzu: „Das Düsseldorfer Theater habe ich immer verfolgt. Es hat stets wesentliche Impulse von diesem Haus gegeben.“

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Karlaganis, der als Dramaturg bisher an ersten Theateradressen Adressen wie Berlin, München, Wien und Zürich mit namhaften Regisseuren gearbeitet hat, strahlt. Ebenso wie Düsseldorfs OB Stephan Keller und NRW-Kulturministerin Ina Brandes, die sich mit der Findungskommission sich auf den „erfahrenen Dramaturgen“ Karlaganis in den letzten Monaten einigen konnten. Überzeugend waren wohl ein kompletter Spielplan, den er vorstellte, und sein Bekenntnis: „Theater ist eine soziale Kunstform.“ Und ein zentraler Ort für die Gesellschaft – zumal in „unserer Zeit der Transformation“.

NRW-Kulturministerin Ina Brandes und Düsseldorfs OB Stephan Keller (re.) stellen den neuen Intendanten Andreas Karlaganis im Rathaus vor.
NRW-Kulturministerin Ina Brandes und Düsseldorfs OB Stephan Keller (re.) stellen den neuen Intendanten Andreas Karlaganis im Rathaus vor. © NRZ | Michael-Georg Müller

Gegen 27 Bewerber durchgesetzt hat sich Karlaganis, der bis zum Sommer leitender Dramaturg und stellvertretender künstlerischer Leiter des Wiener Burgtheaters war. Und ist stolz, dass er „die wichtigste Kultur-Institution“ von Nordrhein Westfalen (wie Ministerin Brandes erklärt) führen wird. Begonnen hatte er 2006 als Dramaturg in Graz bei Anna Badora, die 1996-2006 Chefin am Gustaf-Gründgens-Platz war.

Neben viel Lob für den Standort und für die lebendige Handels- und Kultur-Metropole Düsseldorf sprach er kurz über sein neues Team. Und über die vom heutigen Intendanten Wilfried Schulz geschaffene Dreier-Struktur. Großes Haus, Junges Schauspielhaus mit Leiter Stefan Fischer Fels und Stadt:Kollektiv (ehemals Bürgerbühne) mit Birgit Lengers – die Bühnen mit ihren Leitungen bleiben so bestehen, versichert er.

Klar, dass er neue Regisseure mitbringen wird. Ebenso Klassiker und Theaterstücke auch von neueren Autoren. Wenige Namen nannte er gestern: Wie Sebastian Huber, sein neuer Chefdramaturg, und Philipp Hauß als außergewöhnlicher Schauspieler und Philosoph. Mit dem Ensemble von Wilfried Schulz wird er in den nächsten Wochen Gespräche führen. Dann wird er häufiger in Düsseldorf sein, will mit der Bevölkerung in Kontakt kommen und sie fragen, was für sie das Schauspielhaus überhaupt bedeutet. Man darf gespannt auf die Ergebnisse und seine Intendanz, die er in Kürze vor Ort vorbereiten wird.

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