Düsseldorf. Düsseldorfer Taxiunternehmen ist in der Krise – auch durch Konkurrenz neuer Plattformen. Schutzschirmverfahren soll Chance zum Fortbestand geben.

Die Düsseldorfer Rhein-Taxi Datenfunkzentrale 21 21 21, besser bekannt als Rhein-Taxi, ist in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Dazu führte unter anderem der Konkurrenzdruck von internationalen Plattformen. Jetzt hat das Düsseldorfer Taxiunternehmen einen Antrag auf Einleitung eines Schutzschirmverfahrens gestellt. Das Amtsgericht Düsseldorf hat dem Antrag stattgegeben und ein Schutzschirmverfahren angeordnet. Das Unternehmen sieht darin die Chance, sich neu aufzustellen.

Betreiber: Schutzschirmverfahren „eine große Chance“

„Wir sehen im Schutzschirmverfahren eine große Chance, unser Unternehmen zu restrukturieren und langfristig zu sichern“, so Michael Mühlin, Geschäftsführer und Inhaber von Rhein-Taxi. „Unser Fokus liegt darauf, die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erhalten und unseren Kunden den gewohnt hohen Service zu bieten“. Rechtsanwalt RobertBuchalik, der das Verfahren begleiet, erklärt: „Das Schutzschirmverfahren bietet dem Unternehmen den notwendigen rechtlichen Rahmen, um innerhalb einer festgelegten Frist einen Sanierungsplan zu erarbeiten und umzusetzen. Ziel ist es, die finanzielle Stabilität des Unternehmens wiederherzustellen und eine solide Basis für zukünftiges Wachstum zu schaffen.“ Betriebswirtschaftlich wird Rhein-Taxi dabei von der Unternehmensberatung Plenovia beraten.

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Rhein-Taxi ist seit 1996 in Düsseldorf als Taxizentrale etabliert. Seit Jahren kämpft das Unternehmen allerdings gegen den zunehmenden Druck internationaler Plattformbetreiber wie Uber, Bolt und FreeNow, teilt die Rechtsanwaltsgesellschaft Buchalik Brömmekamp Rechtsanwälte (BBR) mit, die Rhein-Taxi juristisch berät. Die Anbieter der großen digitalen Plattformen haben den schrumpfenden Personenbeförderungsmarkt in Düsseldorf weiter fragmentiert, heißt es weiter. Viele Taxibetriebe, so auch Rhein-Taxi, können demnach nicht mehr wirtschaftlich arbeiten. Einen weiteren Grund hinter der Krise des Taxi-Anbieters sehen sie allerdings auch bei der Stadt Düsseldorf. Denn: im Gegensatz zu fast allen Kommunen in NRW habe die Landeshauptstadt seit 2015 keine Tariferhöhung mehr zugelassen - trotz „enorm gestiegener“ Kosten der Taxibetriebe.

Löhne und Gehälter sind für drei Monate gesichert

Unmittelbar nach der Antragstellung hat die Geschäftsführung alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die an Rhein-Taxi angeschlossenen Taxibetriebe über die Situation informiert, heißt es von BBR. Dabei sei betont worden, dass der Geschäftsbetrieb in vollem Umfang fortgeführt wird. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die angeschlossenen Taxibetriebe haben demnach ihre volle Unterstützung zugesagt und werden den Betrieb weiterhin aufrechterhalten. Die Zahlung der Löhne und Gehälter ist vorerst über eine Insolvenzgeldvorfinanzierung gesichert – für drei Monate.

„Die Rhein-Taxi Datenfunkzentrale 21 21 21 GmbH dankt ihren Kunden, Partnern und Mitarbeitenden für das entgegengebrachte Vertrauen und die Unterstützung in dieser herausfordernden Zeit“, erklärt Geschäftsführer Mühlin. „Wir sind zuversichtlich, gestärkt aus dem Insolvenzverfahren hervorzugehen und auch weiterhin als verlässlicher Partner am Markt agieren zu können.“

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