Düsseldorf. Das Magazin „Taxi Times“ wirft dem Airport Düsseldorf vor, mit Uber einen Anbieter zu fördern, in dessen Namen illegale Fahrzeuge unterwegs sind.
Trägt der Düsseldorfer Flughafen durch seine Kooperation mit der Firma Uber dazu bei, dass Passagiere auf ihrer Weiterfahrt ein Sicherheitsrisiko eingehen? Das wirft Jürgen Hartmann, Herausgeber von „Taxi Times“, einem Fachmagazin für Themen der gewerblichen Personenbeförderung, dem Airport der Landeshauptstadt vor. In einem offenen Brief, den 5000 Taxiunternehmen und Verbände unterschrieben haben, fordert Hartmann 16 Flughafengesellschaften auf, Vermittlern wie Uber keine Flächen zur Verfügung zu stellen.
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Hintergrund ist die neue Kooperation von Flughafen und Uber, die von beiden Unternehmen Ende Februar als „umfangreichste Flughafenpartnerschaft von Uber in Deutschland“ verkündet wurde. Die „mehrjährige Partnerschaft“ beinhaltet unter anderem, dass vor dem Terminalausgang B auf der Ankunftsebene sechs Parkplätze reserviert sind, wo Nutzer der Uber-App auf ihre Fahrer treffen. Der Weg dorthin ist ausgeschildert.
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Es müsse damit gerechnet werden, dass von hier aus auch Fluggäste befördert würden, die im Falle eines Unfalls keinen Versicherungsschutz hätten, weil deren Fahrer ohne Erlaubnis unterwegs seien, teilt die „Taxi Times“ mit und beruft sich auf Recherchen des Senders rbb, der jüngst aufdeckte, „dass alleine in der Bundeshauptstadt mehr als 1.000 Mietwagen völlig illegal für Uber, Bolt und Free Now unterwegs sind“. Jeder Flughafen habe deshalb auch eine moralische und gesellschaftspolitische Verantwortung, solchen Unternehmen die rote Karte zu zeigen und ihnen keine Aufstellflächen zur Verfügung zu stellen, fordert Hartmann, der die Interessen der Taxibranche vertritt.
Die Unterschriftenaktion richtet sich vor allem an den Flughafen Düsseldorf, wo es eine solche Kooperation bereits gibt. In der Landeshauptstadt, so der Vorwurf, unterstütze man eine Firma, die wissentlich mit Mietwagenunternehmen zusammenarbeite, „die mit mafiösen Strukturen agieren und mit Dumpinglöhnen in illegalen Fahrzeugen die eigenen Fahrer in die Armut treiben und die bei solchen Fahrten nicht versicherten Fahrgäste gefährden“.
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Die Stellungnahme des Düsseldorfer Flughafens zu den Vorwürfen ist kurz: „Im Rahmen unseres Vertragsverhältnisses sehen wir das Unternehmen Uber in der Verantwortung, für einen rechtskonformen Betrieb seiner angemieteten Flächen zu sorgen und bitten Sie, sich mit Ihren diesbezüglichen Fragen direkt an Uber zu wenden.“
Kann Uber die Sicherheit der Fahrgäste am Flughafen Düsseldorf garantieren?
Das Unternehmen Uber wehrt sich gegen die Anschuldigungen von Jürgen Hartmann und seinen Mitstreitern. Die Recherchen zu den illegalen Fahrzeugen, die im Auftrag von Uber unterwegs sind, würden sich „ausschließlich“ auf Berlin beziehen. Uber befinde sich dazu im intensiven Austausch mit den Behörden und habe mit dem Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten einen Prozess aufgestellt, mit dem illegale Unternehmen und Fahrzeuge erkannt werden und eine Vermittlung ausgeschlossen werde.
Was die Sicherheit der Fahrgäste am Düsseldorfer Flughafen betrifft, so teilt Uber mit: „Die Einhaltung geltender Gesetze hat höchste Priorität. Wir stellen durch aufwändige Prüfungen sicher, dass ausschließlich lizenzierte Unternehmen Fahrten über die Uber-App vermittelt bekommen.“ Deren Fahrer besäßen ausnahmslos einen Personenbeförderungsschein. „Sie erfüllen sämtliche Voraussetzungen für die gewerbliche Personenbeförderung. Alle Fahrten sind vollständig versichert.“
Dass es nur in Berlin ein Problem mit illegalen Fahrzeugen im Auftrag von Uber gibt, hält Jürgen Hartmann für absurd. Er glaubt, dass die Kontrollen nur die Spitze des Eisbergs sind. „Die Dunkelziffer dürfte sowohl in Berlin als auch in anderen Städten noch viel höher liegen.“ Hartmann bleibt bei seiner Warnung vor Kooperationen von Flughäfen mit Plattformen wie Uber: „Die Folgen für die Fahrgäste sind katastrophal: Sie fahren ohne Versicherungsschutz!“