Düsseldorf. Stück für Stück lockern sich die Sperrungen um die Baustelle an der Ludenberger Straße (B7). Doch für den ÖPNV gibt es noch Einschränkungen.

  • Seit dem 8. Juli kommt es auf der B7/Ludenberger Straße in Düsseldorf zu Verkehrseinschränkungen
  • Hier entsteht eine neue barrierefreie Haltestelle Pöhlenweg für Bahn- und Buslinien
  • Mit dem 2. September ist die Strecke wieder für die wichtigsten Linien des ÖPNV befahrbar

Es kommt wieder mehr Bewegung auf Straßen und Schienen im Düsseldorfer Osten: Nachdem letzte Woche schon die Sperrung auf der Ludenberger Straße (B7) zumindest teilweise aufgehoben worden war, ist nun auch die neue barrierefreie Haltestelle Pöhlenweg fast fertig. Damit fahren zusätzlich zum Straßenverkehr auf der Ludenberger Straße auch die Linien U73, U83 und 709 wieder wie gewohnt bis nach Gerresheim – die neue Haltestelle selbst wird allerdings noch nicht angefahren.

Für die Bahnlinien ist aktuell eine Ersatzhaltestelle in Richtung Innenstadt angelegt. Diese befindet sich in Höhe der Ludenberger Straße 54 bis 58 und soll für ungefähr sechs Wochen bestehen bleiben. In der Gegenrichtung nach Gerresheim bleibt es allerdings noch etwas komplizierter.

Hier entfällt die Haltestelle noch bis voraussichtlich Montag, 9. September, 4 Uhr. Die Rheinbahn bittet hier die Fahrgäste, alternativ die Haltestelle „Staufenplatz“ zu nutzen, dort am Steig 2 in die Buslinie 733 in Richtung Am Püttkamp umzusteigen. Diese hält an der Zusatzhaltestelle, die an der Ludenberger Straße eingerichtet wurde. Alternativ könne man auch mit den Bahnen in Richtung Gerresheim bis zur Haltestelle „Auf der Hardt/LVR -Klinikum“ fahren und dort in die Bahnen der Gegenrichtung umsteigen.

Für Autofahrer gilt in Richtung Innenstadt aktuell noch eine Einbahnstraßenregelung. In die Gegenrichtung – vom Staufenplatz kommend stadtauswärts – ist die Ludenberger Straße allerdings weiterhin gesperrt.

Seit dem 8. Juli ist die Ludenberger Straße in Höhe des Pöhlenwegs eine Großbaustelle. Die Rheinbahn erneuert hier die Haltestelle „Pöhlenweg“, damit diese in Zukunft komplett barrierefrei ist. Die Bauarbeiten sind dabei in mehrere Phasen unterteilt: In den Sommerferien war die Ludenberger Straße im Bereich des Pöhlenwegs sowohl für die Bahnen als auch für den Autoverkehr voll gesperrt. Bisher galt die Sperrung noch für die Bahnen und Buslinien. Die jetzt noch offenen Bauarbeiten sollen bis zum 13. Oktober abgeschlossen werden.

Kritik nach erstem Schultag: FDP kritisiert Verkehrsführung

Die Ludenberger Straße (B7) in Düsseldorf ist nach mehreren Wochen wieder stadteinwärts befahrbar. Die Gegenrichtung ist weiterhin gesperrt. Es gilt nach wie vor die Umleitung über den Pöhlenweg und die Torfbruchstraße.
Die Ludenberger Straße (B7) in Düsseldorf ist nach mehreren Wochen wieder stadteinwärts befahrbar. Die Gegenrichtung ist weiterhin gesperrt. Es gilt nach wie vor die Umleitung über den Pöhlenweg und die Torfbruchstraße. © Jasmin Ohneszeit | Jasmin Ohneszeit

Am ersten Schultag nach den Ferien brauchten Autofahrer auf der Umleitungsstrecke über Pöhlenweg und Torfbruchstraße stadtauswärts aber zunächst einmal starke Nerven: Eine temporäre Fahrbahnverengung sorgte für Stau. Offensichtlich wurde die Fahrbahn im Kreuzungsbereich Dreherstraße/Torfbruchstraße markiert. Auch die Rheinbahn meldete Verspätungen bis in den Nachmittag aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens in Gerresheim.

Kritik dafür kam von der FDP. Viele Bürgerinnen und Bürger aus Gerresheim seien derzeit durch die Sperrung der Ludenberger Straße und dem Schienenersatzverkehr der U73 und der 709 morgens auf das Auto angewiesen, um zur Arbeitsstätte zu fahren. „Warum es gerade am ersten Schultag dann zu einer künstlichen Einengung auf der Alternativroute Pöhlenweg/Torfbruchstraße kommen musste, ist für uns nicht nachvollziehbar“, beschwerte sich André Kiel, Fraktionsvorsitzende der FDP in der BV7. „Das ist keine vorausschauende Verkehrsplanung“, fügte er hinzu.

Dass bei einer Baustelle an einem Nadelöhr wie der Ludenberger Straße mit Einschränkungen zu rechnen sei, sei allen klar, erklärte Kiel. „Aber die Geduld der Bürger am ersten Schultag erneut auf die Probe zu stellen, ist nicht nachvollziehbar“, fügt Ratsfrau Christine Rachner und FDP-Ortsvorsitzende im Stadtbezirk 7 hinzu. 

Die Stadt klärt am Donnerstag auf – und entkräftet die Vorwürfe der FDP. Am Mittwochmorgen kam es an der Kreuzung Torfbruchstraße/Dreherstraße zu einem Ausfall der Ampelanlage, wie der Verkehrssicherungsdienst berichtet. Um den Verkehr am Knotenpunkt sicher zu regeln, wurden während des Ausfalls Fahrstreifen gesperrt und die Verkehrsführung durch entsprechende Beschilderung angepasst. „Die Anlage wurde noch am selben Tag wieder in Betrieb genommen“, sagt ein Sprecher.

Diese Arbeiten erfolgen auf der Ludenberger Straße in Düsseldorf

Die Haltestelle „Pöhlenweg“ stadtauswärts in Richtung Gerresheim liegt direkt am Gleis und wird an gleicher Stelle erneuert. Der Bahnsteig stadteinwärts lag bisher hingegen am Fahrstreifen, sodass die Fahrgäste über die Fahrbahn ein- und aussteigen mussten – und dabei einen Höhenunterschied von 30 Zentimetern bewältigen mussten. Barrierefrei war das also nicht. Um das zu ändern, wird die Haltestelle stadteinwärts verlegt und etwa 100 Meter in Richtung Gerresheim verschoben. Durch diese Verlegung rückt der Bahnsteig in die Nähe der Nachbarhaltestelle „Vor der Hardt“, die es nur in Richtung Innenstadt gibt. Weil diese Haltestelle laut Rheinbahn kaum benutzt werde, entfällt diese in Zukunft.

Auf beiden Seiten erneuert die Rheinbahn die Gleise auf einer Länge von 370 Metern. Hinzu kommen Kabeltiefbau, Fahrleitungsregulierung und Arbeiten an der Nachrichtentechnik, den Entwässerungsanlagen, der öffentlichen Beleuchtung und den Lichtsignalanlagen. Nach dem Umbau erwarten die Fahrgäste zwei moderne Steige mit 60 Metern Länge, erhöht und ausgestattet mit taktilen Leitsystemen, gesicherten Überwegen, transparenten Wartehallen und digitalen Anzeigetafeln mit Vorlesefunktion. „Der Anteil der Niederflur-Haltestellen, die wir bereits barrierefrei ausgebaut haben, steigt mit dieser Haltestelle auf 51 Prozent“, betont Michael Richarz, Vorstand Technik und Betrieb der Rheinbahn.

Insgesamt kostet der barrierefreie Ausbau der Haltestelle rund 5,44 Millionen Euro. Allein 1,3 Millionen Euro entfallen auf den notwendigen Schienenersatzverkehr.

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