Düsseldorf. Die SPD Düsseldorf stellt mit Fabian Zachel schon früh ihren Kandidaten vor. Wer er ist - und mit welchen Themen er bei den Wählern punkten will.

Am Abend zuvor wurde er von den Genossinnen und Genossen einstimmig nominiert. Am Freitagmittag (21. Juni) dann ging Fabian Zachel mit breiter Brust an die Öffentlichkeit. Jetzt ist es offiziell: Der 39-Jährige geht für die SPD bei der Kommunalwahl 2025 als OB-Kandidat ins Rennen. Zum Pressetermin in der Gaststätte Knillmann am Alten Markt in Düsseldorf-Gerresheim erscheint der Mann in dunkelblauem Anzug und – natürlich – roten Socken. Neben ihm sitzen die Düsseldorfer SPD-Vorsitzende Zanda Martens sowie Fraktionschefin Sabrina Proschmann. Hinter ihm: ein Plakat in rot-weiß-blau, den Stadtfarben Düsseldorfs, darauf in großen Lettern der Name des Bewerbers und – deutlich kleiner – der Name der Partei, und dann noch der Löwe als Wappentier.

+++ Folgen Sie der NRZ Düsseldorf jetzt auch bei Instagram! +++

Zachel gibt sich entsprechend kämpferisch: „Ich will machen statt verwalten“, sagt der Diplom-Kaufmann. Er will für die Menschen in Düsseldorf in gut einem Jahr eine „echte Alternative“ darstellen. Der gebürtige Düsseldorfer hat sich für den Wahlkampf einige Themen auf die Fahnen geschrieben. Hier eine Übersicht:

Zachel über Amtsinhaber Stephan Keller (CDU)

An den Amtsinhaber kommt vom SPD-Kandidaten eine klare Kampfansage. „Keller übernimmt wenig Verantwortung“, sagt Fabian Zachel. „Keller ist gut darin, Probleme zu beschreiben, aber nicht darin, Probleme zu lösen.“ Er selbst wolle die Stadt „mutig gestalten statt bürokratisch verwalten. Der OB wartet nur ab, gerade was die Mobilitätswende in unserer Stadt betrifft. Da hätte ich von einem früheren Verkehrsdezernenten deutlich mehr erwartet“.

Beim Pressetermin: OB-Kandidat Fabian Zachel zwischen SPD-Bundestagsabgeordneter Zanda Martens (li.,) und Fraktionschefin Sabrina Proschmann.
Beim Pressetermin: OB-Kandidat Fabian Zachel zwischen SPD-Bundestagsabgeordneter Zanda Martens (li.,) und Fraktionschefin Sabrina Proschmann. © NRZ | Stephan Wappner

Zachel über sich selbst

Fabian Zachel ist 1985 in Oberbilk geboren, wuchs dann zunächst in Unterbach, später in Gerresheim auf. In der Gerresheimer Kirche St. Margareta, einen Steinwurf von der Gaststätte Knillmann entfernt, stand er vor dem Traualtar. Zachel war vor mehr als zehn Jahren bereits SPD-Vorsitzender im Ortsverein Gerresheim, schaffte es aber 2014 nicht in den Stadtrat. Später war er als persönlicher Referent von SPD-OB Thomas Geisel an der Stadtspitze tätig, war damals auch Projektleiter für die Tour de France. Aktueller Job des Düsseldorfer Familienvaters: Head of Public Affairs beim Flughafen. Zudem ist Zachel Mitglied in zahlreichen Düsseldorfer Vereinen und Institutionen. „Ich bin fest verwurzelt in dieser Stadt“, sagt er. „Deshalb verstehe ich diese Stadt auch und will sie weiter modern gestalten und dabei Verantwortung übernehmen.“

Zachel über Wohnungsbau in Düsseldorf

Bei Kellers Wohnungsbauoffensive liegt vieles im Argen, findet Fabian Zachel und nennt vor allem das Glashüttengelände als Beispiel. 2005 wurde die Glashütte geschlossen, seitdem ist das Areal prominentes Brachland. „Was dort passiert, ist nicht zufriedenstellend“, sagt der 39-Jährige. „2500 Wohnungen könnten dort gebaut werden, aber sie werden einfach nicht gebaut.“ Zachel will als Amtsinhaber „alle Beteiligten an einen Tisch holen“ und „schnell Lösungen finden“. OB Keller wirft er „unnötige politische Zurückhaltung“ bei dem Thema vor.

Zachel über Mobilität in Düsseldorf

Die Rheinbahn ist ein großer Player in Sachen Mobilität in der Stadt. „Ohne die Rheinbahn kommen wir in Düsseldorf nicht weiter, deshalb braucht es einen Dreiklang für einen höheren Takt“, sagt Zachel. Es fehle Personal, das sei Sache der Rheinbahn, „aber da ist sie auf einem gutem Weg“. Dann fehle es auch an Wagen. „Aber um die Wagen irgendwo abstellen zu können, braucht es in Düsseldorf vor allem auch mehr Betriebshöfe, und das ist Sache der Stadt“, so der Sozialdemokrat. „Und auch da prüfen wir seit Jahren und kommen nicht weiter. Keller wartet nur ab, will nichts falsch machen, ich will die Dinge in die Hand nehmen.“

Zachel über das Vallourec-Gelände

Auch in Sachen Vallourec-Gelände greift Zachel den Amtsinhaber an. „Es gibt keine wirkliche Idee, was mit dem Gelände passieren soll.“ Die Produktion in Düsseldorf-Rath war Ende 2023 ausgelaufen – rund 1650 Angestellte verloren ihren Job. Die künftige Nutzung des Werksgeländes ist offen. Zachel sagt klar: „Wir wollen als SPD das Gelände kaufen. Es ist ein Filetstück für potenzielle Industrieansiedlungen.“

Zachel über Fachkräftemangel versus Operndebatte

Fabian Zachel hat während der Corona-Pandemie mit seiner Schwester eine Tagespflege gegründet und kennt sich laut eigener Aussage in Sachen Fachkräftemangel aus. „Gerade in dieser Branche fehlt so viel Personal, da steuern wir ganz klar auf einen Pflegenotstand zu.“ Der SPD-Mann will dringend junge Fachkräfte für Düsseldorf akquirieren, auch das Thema „Azubi-Wohnheime“ ist für ihn dringlich, das sei alles wichtiger, als der Bau einer Prestige-Oper. Und wenn schon Oper, „dann muss sie auch Platz für junge Kunst bieten und – vor allem – mit einer Wohnungsbauoffensive in Düsseldorf einhergehen“, so Zachel.

Das sagt Zanda Martens über den OB-Kandidaten Zachel

Düsseldorfs SPD-Chefin Zanda Martens glaubt fest an den OB-Kandidaten Zachel. „Er hat eine starke Persönlichkeit, ein sozialdemokratisches Herz. Er kommt aus einfachen Verhältnissen und hat sich hochgearbeitet, was beweist, dass er sich durchbeißen kann.“ Die Bundestagsabgeordnete findet: „Zachel ist die richtige Antwort auf die Zukunftsfragen für Düsseldorf!“

Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Düsseldorf