Hünxe. CDU, Grüne, EBH und FDP möchten eine hauptamtliche Anlaufstelle für Ehrenamtler. Der Bürgermeister verweist auf Kosten. So soll es möglich sein.
Mit einem gemeinsamen Antrag hatten sich CDU, Grüne, EBH und FDP an die Verwaltung gewandt: Sie möchten eine hauptamtliche Anlaufstelle für die Vertreter von Vereinen und andere Ehrenamtler in der Gemeinde haben. Im Ausschuss für Soziales, Demografie und Ehrenamt wurde über das Anliegen jetzt diskutiert.
Lob für Quartiersmanagerin Annelie Giersch
In ihrem Antrag formulieren die Fraktionen den Wunsch, die Gemeinde möge prüfen, in Gesprächen mit Vereinen zu ermitteln, welche Aufgaben eine solche Kraft für die Vereine übernehmen könnte. Im Anschluss sollte geklärt werden, inwieweit vielleicht Quartiersmanagerin Annelie Giersch diese Aufgabe übernehmen könnte.
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Wilhelm Windszus (CDU) betonte die gute Arbeit des Quartiersmanagements und lobte Annelie Giersch: „Sie ist immer sehr engagiert.“ Dieses Engagement könnte auch den Vereinen in der Gemeinde zugute kommen. „Die Vereine sind froh, wenn sie für das Ehrenamt eine Beratung haben“, erklärte er zum Antrag.
Bürgermeister verweist auf mögliche Kosten
Bürgermeister Dirk Buschmann verwies mit Blick auf den Antrag direkt auf die möglichen Kosten. „Wenn wir dafür eine hauptamtliche Stelle einrichten, würde das sicher 50.000 Euro und mehr im Jahr kosten“, erklärt er. Wohl auch mit dem Blick auf den Umstand, dass die CDU und die EBH in ihren Anmerkungen zum Haushaltsplan der Kommune die steigenden Personalkosten kritisch betrachtet hatten.
„Wenn wir dafür eine hauptamtliche Stelle einrichten, würde das sicher 50.000 Euro und mehr im Jahr kosten.“
Zudem sehe er, so sagte Buschmann, den Bedarf für eine solche Stelle nicht. „Wenn jemand von einem Verein im Vorzimmer des Bürgermeisters anruft, kümmern wir uns“, sagte er.
Erstmal im laufenden Betrieb ausprobieren
Ralf Lange, Fraktionsvorsitzender der EBH, betonte daraufhin, dass man ja erstmal im Rahmen des schon bestehenden Quartiersmanagements ausprobieren wolle, wie so ein Angebot angenommen werden wird, bevor man weitere Maßnahmen ergreift.
Dirk Buschmann wie darauf hin, dass Annelie Giersch als Quartiersmanagerin ja schon bestehende Aufgabenfelder hätte, die man vermutlich auch nicht einfach so verändern könnte. „Auch wenn ich weiß, dass in der Praxis viele Vereine Annelie Giersch angesprochen haben.“ Denn schließlich hat die Quartiersmanagerin in der Gemeinde schon einige Projekte mit Hünxer Vereinen umgesetzt.
SPD unterstützte Antrag der anderen Fraktionen
Jan Scholte-Reh, Vorsitzender der Hünxer SPD, begrüßte den Antrag aller anderen Hünxer Ratsfraktionen. „Wir wissen, wie wichtig Annelie Giersch ist“, erklärte er zur Rolle, die von der Quartiersmanagerin in Hünxe ausgefüllt wird. Allerdings, so fuhr er fort, gebe es mit Bauhof, Ordnungsamt und dem Vorzimmer des Bürgermeisters auch noch weitere wichtige Ansprechpartner in der Gemeindeverwaltung, an die sich die Vereine und Ehrenamtler wenden könnten.
Wenn man den Vorschlag umsetzen möchte, so betonte er, „sollte das im Vorfeld mit Annelie Giersch und der Diakonie abgestimmt werden“. Die Quartiersmanagerin ist nämlich bei der evangelischen Diakonie im Kirchenkreis Dinslaken angestellt, die von der Gemeinde Hünxe mit der Aufgabe des Quartiersmanagements beauftragt wurde. Seit 2020 kümmert sich Annelie Giersch um diese Aufgabe in Hünxe.
Einstimmiger Beschluss im Ausschuss
Kämmerer Michael Häsel merkte an, dass die Vereine in Hünxe ja auch Zugang zu den Fördermitteln aus dem Hof- und Fassadenprogramm und dem Verfügungsfonds hätten, bei denen Annelie Giersch als Quartiersmanagerin zuständig ist. „Ich sehe bei der Thematik eine Synergie“, sagte er.
Am Ende beschlossen die Ausschussmitglieder einstimmig, dass der Antrag der vier Fraktionen umgesetzt werden soll. In Zukunft könnten die Ehrenamtler in Hünxe also noch eine weitere Anlaufstelle bekommen.