Hünxe. Die Bewohner des Neubaugebiets in Drevenack klagten über den Verkehr. Die Politik beschloss jetzt Maßnahmen, um die Situation zu verbessern.

  • Die Anwohner des Neubaugebiets Nelkenweg hatten über die hohe Verkehrsbelastung im Gebiet geklagt.
  • Sie sahen die Sicherheit ihrer Kinder durch den Verkehr gefährdet, der die Wege als Abkürzung Richtung A3 nutzt.
  • Im Ausschuss für Bau und Verkehr wurden jetzt die ersten Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung beschlossen.

Im Ausschuss für Bürgerangelegenheiten in Hünxe hatten die Anwohner des Neubaugebietes an der Nelkenstraße über den Durchgangsverkehr auf ihrer Straße, die momentan noch Baustraße ist, geklagt. Sie sahen dadurch vor allem ihre Kinder gefährdet. Der Ausschuss für Bauen und Verkehr hat jetzt die ersten Maßnahmen beschlossen, um für Abhilfe zu sorgen.

Diese Maßnahmen sollen umgesetzt werden

Einstimmig stimmten die Ausschussmitglieder dafür, dass die Aufstellung eines Schildes geprüft werden soll, das die Durchfahrt durch die Straße mit Kraftfahrzeugen verbietet – ausgenommen für die Anwohner. Zudem soll auch die Aufstellung eines Verkehrsspiegels an der Ecke Peddenberger Straße und Sonnenblumenweg geprüft werden. Außerdem sollen verstärkte Kontrollen durch die Polizei angefragt und ein Verkehrsmessgerät eingesetzt werden.

Zudem sollen sechs zusätzliche Straßenlaternen im Neubaugebiet aufgestellt werden. „Das ist eine Investition, die wir schon geplant haben und jetzt vorziehen“, erklärte Klaus Lehmann, der im Hünxer Rathaus für die Straßen zuständig ist. So soll die Situation auf der Straße für die Anwohner verbessert werden.

Hintergrund: Neubaugebiet wird als Abkürzung genutzt

Die Anwohner des Neubaugebiets an der Nelkenstraße in Drevenack waren in der vergangenen Woche mit mehreren Problemen in den Ausschuss für Bürgerangelenheiten gekommen. Zum einen bemängelten sie, dass die zurzeit noch als Baustraße vorhandene Straße vor ihren Häusern von zahlreichen Drevenackern als Abkürzung in Richtung der Autobahn A3 genutzt werden würde. Auf das 30er-Tempolimit würden dabei auch nicht alle achten. „Das ist eine massive Gefahr für unsere Kinder“, fasste es eine der Anwohnerinnen im Ausschuss zusammen.

Ein zweites Problem: es fehle an der Straße an Beleuchtung. Gerade jetzt, in der dunklen Jahreszeit sei das besonders problematisch. Das hatte auch schon Ausschussmitglied Heike Kohlhase, Sprecherin der Grünen, festgestellt: „Man kann da mit einem Kind im Dunkeln nicht gefahrlos rausgehen“, sagte sie.

Anwohner wollen bessere Regelung des Verkehrs

Die Anwohner hätten gerne, dass aus der Straße eine Spielstraße gemacht wird. Das ist ohnehin vorgesehen, allerdings im Moment auch noch nicht möglich. Weil sich die Straße aktuell noch nicht im Endausbau befindet. Der sei, so betonte Klaus Lehmann, bei der Gemeinde für den Straßenbau zuständig, allerdings nötig, um die entsprechende Beschilderung aufzustellen. „Das können wir nicht einfach nach Belieben machen“, erklärte er. Nicht nur müssten die entsprechenden Voraussetzungen gegeben sein. Der Kreis Wesel müsste die Schilder auch genehmigen.

Die Einfahrt von der Schermbecker Landstraße ins Neubaugebiet. Der hier langfließende Verkehr bereitet den Anwohnern Sorgen.
Die Einfahrt von der Schermbecker Landstraße ins Neubaugebiet. Der hier langfließende Verkehr bereitet den Anwohnern Sorgen. © NRZ | Florian Langhoff

Vergleichsweise einfach sei das Problem mit der Beleuchtung zu lösen. „Bisher haben wir dort nur rund 50 Prozent der eigentlich geplanten Laternen stehen, weil wir die nicht immer wieder für die Baumaßnahmen versetzen wollten“, erklärte Klaus Lehmann. „Da könnten wir weitere Laternen aufstellen.“ Wie Bürgermeister Dirk Buschmann betonte, könnten diese zeitgleich auch genutzt werden, um eine sichtbare Trennung von Fahrbahn und Laufweg für Kinder zu schaffen.

Endausbau der Straße erst in einigen Jahren

Die Diskussion zwischen Bürgern, Politik und Verwaltung drehte sich dann im wesentlich darum, wie man die Straße zeitnah sicherer machen könnte. „Wir brauchen eine Übergangslösung“, forderte Heike Kohlhase. „Nichts tun geht nicht.“ Der Verwaltung sind an der Stelle allerdings etwas die Hände gebunden, weil die Straße eben noch nicht ausgebaut ist. „Man könnte beim Kreis beantragen Anliefer-Frei-Schilder aufzustellen“, sagt Klaus Stratenwerth, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters. „Ich kann aber nicht versprechen, dass der Kreis da zustimmt.“

Das Grundproblem: Da an der Straße eigentlich noch Mehrfamilienhäuser geplant sind, sind die Bautätigkeiten noch nicht abgeschlossen. Für diese Häuser sucht die Gemeinde gerade nach einem Investoren bzw. Projektpartner. „Da wird es in der nächsten Zeit Gespräche mit Interessenten geben“, erklärte Klaus Lehmann. Wenn sich ein Projektpartner findet, könnte wohl 2027 der Endausbau der Straße beginnen.

Maßnahmen sollen den Anwohnern helfen

Würde man das vorher machen, würde man durch die Bautätigkeiten die neue Straße dann wieder beschädigen. Das sei nicht zweckmäßig. Ebenso wenig wie ein Teilausbau, weil man dann am Ende zweimal die Arbeiten ausschreiben und eine Baustelle einrichten müsste. Für Lehmann vor allem eine Kostenfrage, da die Haushaltsmittel für den Straßenbau in der Gemeinde ohnehin schon weit unter dem eigentlichen Bedarf lägen, wie er betonte.

Spielgeräte sollen kommen

Neben den eher schlechten Nachrichten zum Endausbau der Straße, hatte Klaus Lehmann aber auch eine positive Nachricht für die Anwohner des Neubaugebietes im Gepäck.

Denn der langersehnte Spielplatz vor Ort soll nun eingerichtet werden. Vor den Osterferien noch will die Gemeinde hier erste Spielgeräte aufstellen. Auch das war eine Antwort auf eine der Anfragen, die von den Bürgern gestellt worden waren.

Am Ende der Diskussion stand der jetzt im Ausschuss beschlossene Maßnahmenkatalog, um den Bürgern zu helfen. Außerdem sollen die Bewohner nachfragen, ob der Einbau von Verkehrsschwellen, ähnlich denen am Tenderingsweg, von allen Anwohnern begrüßt werden würde, um den Verkehr einzubremsen.