Ein Milliarden-Investment steht im Raum. Asklepios spricht von Spekulationen. Doch der Krankenhausmarkt kommt gewaltig in Bewegung.
Frankfurt/Hamburg. Der Klinikkonzern Asklepios will offenbar für mindestens eine Milliarde Euro Krankenhäuser erwerben. Asklepios-Alleingesellschafter Bernard Broermann interessiere sich vor allem für die Reste der Rhön-Klinikum -Gruppe, berichtete das „Manager Magazin“ am Donnerstag.
Bei Asklepios zeigte man sich irritiert über den Bericht. Das Blatt verbreite Vermutungen einiger Banken über Übernahme-Ziele von Asklepios, erklärte ein Sprecher. „Hier werden Mutmaßungen zu einer konkreten Nachricht hochstilisiert, die wir aber weder bestätigen können noch anderweitig kommentieren wollen“, fügte er hinzu.
Die Nachrichtenagentur Reuters hatte vor einigen Wochen berichtet, dass Asklepios Zukäufe im Blick hat und eine Übernahme der Median-Klinikgruppe prüft. Auch der Magazin-Bericht nannte Median als mögliches Übernahmeziel.
Einen Kauf von Rhön durch Asklepios halten Insider dagegen derzeit für unwahrscheinlich. Erst müsse die künftige Aktionärsstruktur bei Rhön geklärt sein. Das werde voraussichtlich erst gegen Jahresende geschehen, wenn klar sei, ob der auf der letzten Hauptversammlung beschlossene Aktienrückkauf umgesetzt werden kann, sagte einer der Insider.
Ein Rhön-Sprecher wollte sich zu den „Marktgerüchten“ nicht äußern, betonte jedoch: „Wir wollen uns als eigenständiges Unternehmen weiterentwickeln.“ Laut „Manager Magazin“ prüft Asklepios neben Rhön und Median auch die Übernahme von zwei Krankenhäusern bei Leipzig mit rund 100 Millionen Euro Umsatz.
Auch einen Einstieg bei der Schön-Klinik und der Sana-Kette könne sich Asklepios vorstellen. Sana hat allerdings zuletzt wiederholt betont, dass es bei der Konsolidierung des Krankenhausmarktes allenfalls als Käufer auftreten will. Die Münchener hatten im März im Reuters-Interview ihrerseits Rhön und Asklepios Avancen gemacht.
An den Hamburger Kliniken von Asklepios ist die Hansestadt mit 25,1 Prozent beteiligt.