Hamburg. Gestiegene Personalkosten und höhere Aufwendungen für Energie und Versicherungen haben den Gewinn des Hamburger Klinikbetreibers Asklepios geschmälert. Der Überschuss fiel im ersten Halbjahr um 19,5 Prozent auf 45 Millionen Euro, wie die Krankenhausgruppe am Donnerstag mitteilte. Asklepios-Chef Ulrich Wandschneider will mit einem Sparprogramm gegensteuern.
„Wir werden in der Asklepios Gruppe alle Möglichkeiten nutzen, die Leistungsstärke und Effizienz unserer Häuser weiter zu erhöhen“, sagte Wandschneider. So sollen die Geschäfte zentraler gesteuert werden. Bislang ist die Asklepios Gruppe eher dezentral organisiert.
Entsprechende Maßnahmen dürften nach Abendblatt-Informationen allerdings weniger die Hamburger Häuser betreffen, sondern eher kleinere Rehazentren im Osten Deutschlands, die bisher weitgehend unabhängig von der Zentrale agieren konnten. Ein Personalabbau in der Hansestadt sei nicht geplant, erklärte ein Sprecher. Vielmehr werde die Anzahl der Vollzeitkräfte der Hamburger Asklepios Kliniken auch in diesem Jahr zunehmen. Von Januar bis Juni seien schon 160 zusätzliche Stellen geschaffen worden.
Asklepios besitzt über 140 Kliniken und Gesundheitszentren und hat rund 45.000 Beschäftigte. Neben der zum Gesundheitskonzern Fresenius gehörenden Klinik-Gruppe Helios und dem fränkischen Rhön-Klinikum-Konzern gehört Asklepios zu den größten privaten Klinikbetreibern in Deutschland. Im ersten Halbjahr versorgte Asklepios mehr als eine Million Patienten.
Bei annähernd gleicher Bettenzahl behandelte Asklepios 5,6 Prozent mehr Patienten als vor einem Jahr. Der Umsatz legte jedoch nur um 2,8 Prozent auf 1,51 Milliarden Euro zu. Der operative Gewinn (Ebitda) schrumpfte um 7,1 Prozent auf 120,4 Millionen Euro, die operative Rendite (Ebitda-Marge) ging auf 8,0 von 8,8 Prozent zurück.
Die Personalkosten seien deutlich stärker gestiegen als der Umsatz, unter anderem wegen höherer Tarifabschlüsse. Zudem sei der Wettbewerb unter den Klinikbetreibern scharf. Die Jahresziele seien „ambitioniert“, erklärte Wandschneider. Der operative Gewinn soll steigen, der Umsatz – ohne Zukäufe – um zwei bis vier Prozent zulegen.
Zu dem schwelenden Gerichtsstreit mit Rhön-Klinikum um eine umstrittene Satzungsänderung bei dem Rivalen hielt sich Asklepios bedeckt. Der Konzern werde sich weiter bei Rhön alle Optionen offenhalten.