Notenbanker werden kaum an der Zinsschraube drehen. Die Ankündigung von unbegrenzten Anleihekäufen, Anfang September, wirkt noch.
Frankfurt/Main. Allein die Ankündigung sorgte für Euphorie: Mit dem Programm zum notfalls unbegrenzten Kauf von Staatsanleihen hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Krisenstaaten Italien und Spanien fürs erste Luft verschafft.
Vor der EZB-Ratssitzung am Donnerstag (8. November) in Frankfurt sind Ökonomen überzeugt: Die Notenbank wird ihr Sicherheitsnetz wirken und weitere Pläne gegen die Staatsschuldenkrise vorerst in der Schublade lassen.
„Es ist unwahrscheinlich, dass das Treffen wesentliche Überraschungen bringen wird“, schreibt die Unicredit. Die positiven Effekte der Ankündigung zum Anleihenkauf seien immer deutlicher sichtbar.
In den vergangenen Wochen waren die Risikoaufschläge auf spanische und italienische Anleihen merklich zurückgegangen.
Auch an der Zinsschraube wird die EZB nach Einschätzung der meisten Volkswirte nicht weiter drehen. Im Juli hatte die Notenbank den Leitzins auf das Rekordtief von 0,75 Prozent gesenkt.
Das österreichische EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny hatte erklärt, das Zinsniveau sei bis auf weiteres angemessen.
Möglicherweise hat die Notenbank für diesen Donnerstag ein ganz anderes Thema im Köcher: EZB-Präsident Mario Draghi könnte den genauen Zeitplan für die Einführung neuer Euro-Scheine bekanntgeben.
Erwartet wird, dass im Mai 2013 zunächst der überarbeitete 5-Euro-Schein in Umlauf kommt. Elf Jahre nach Einführung des Euro-Bargelds sollen die Scheine noch sicherer werden.