Versicherung und Insolvenzverwalter einigten sich in letzter Minute, den betroffenen Werftmitarbeitern insgesamt rund 2,7 Millionen Euro zu zahlen.

Stralsund/Wiesbaden. Die R+V-Versicherung und der Insolvenzverwalter der P+S-Werften haben in letzter Minute eine Lösung für die Zahlung des Altersteilzeitgeldes für ältere P+S-Arbeiter gefunden. Trotz des strittigen Treuhandvertrages erhalten die rund 100 betroffenen Werftmitarbeiter insgesamt rund 2,7 Millionen Euro, wie die R+V-Versicherung am Mittwochabend mitteilte. Ursprünglich sollten rund 3,8 Millionen Euro, die die Werftarbeiter in den vergangenen Jahren angespart hatten, wegen des fehlenden Treuhandvertrages in die Insolvenzmasse eingehen. Das Insolvenzverfahren für die zahlungsunfähigen Werften in Wolgast und Stralsund wird voraussichtlich am Donnerstag eröffnet.

Die Arbeitslosigkeit bleibt den Mitarbeitern dennoch nicht erspart. Das Geld wird wohl mit dem Arbeitslosengeld verrechnet werden. Die IG Metall sprach dennoch von einer „guten und vor allem schnellen Lösung für die Betroffenen“.

Nach Angaben der Versicherung wird die R+V zunächst in Vorleistung gehen und rund 2,7 Millionen Euro über einen Treuhänder für die betroffenen Werftmitarbeiter zur Verfügung stellen. Damit erspare sich die Versicherung langwierige Gerichtsprozesse, sagte ein Sprecher. Den restlichen Betrag von 1,1 Millionen Euro will die Versicherung über die Durchsetzung von Haftungsansprüchen gegenüber der alten Geschäftsführung geltend machen. Diese hatte es im Frühjahr bei der Neuordnung der Altersteilzeitkonten versäumt, einen Treuhandvertrag abzuschließen, der das angesparte Geld vor einer möglichen Insolvenz sichert.