Der Frauenanteil in den Chefetagen ist zwar auf 30 Prozent gestiegen. Verdienstlücke zum männlichen Kollegen beträgt aber 21 Prozent.

Berlin. Frauen schaffen inzwischen häufiger den Sprung in die Chefetagen der deutschen Privatwirtschaft, müssen sich dort aber immer noch mit deutlich weniger Gehalt als ihre männlichen Kollegen zufrieden geben. Zu diesen Ergebnissen kommt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in einer am Montag veröffentlichten Studie.

Weibliche Führungskräfte verdienen demnach 21 Prozent weniger. 2001 betrug die Verdienstlücke sogar 30 Prozent. Frauen kommen zudem weit weniger in den Genuss von Sonderleistungen wie Dienstwagen, Handy oder privat nutzbare Computer.

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Der Frauen-Anteil in den Führungsetagen erhöhte sich zwischen 2001 und 2010 von 22 auf 30 Prozent. Allerdings haben in den großen Unternehmen fast ausschließlich Männer das Sagen. „In den Vorständen der 200 größten Unternehmen waren Frauen Ende 2011 mit einem Anteil von drei Prozent nur eine Randerscheinung“, schrieb das DIW.

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Nach Angaben des Bundesfamilienministeriums liegt die Frauenquote in den Aufsichtsräten der Dax-Unternehmen derzeit bei rund 20 Prozent. Unternehmen – die sich die Frauenförderung zum Ziel gesetzt hätten – kämen auf eine Quote von 25 Prozent, sagte Ministeriumssprecher Christoph Steegmans. EU-Justizkommissarin Viviane Reding dringt auf eine Frauenquote von 40 Prozent in den Aufsichtsräten börsennotierter Konzerne.

nsgesamt waren 2010 knapp vier Millionen angestellte Führungskräfte in der Privatwirtschaft beschäftigt. Männer haben im Schnitt 33, Frauen nur 20 Mitarbeiter unter sich. Bei der Ausbildung sind hingegen kaum Unterschiede festzustellen: 64 Prozent der Frauen und 66 Prozent der Männer verfügen über einen Hochschulabschluss. Frauen haben zwar weniger Berufserfahrung - das aber vor allem deshalb, weil sie jünger in Führungspositionen aufrücken.

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Jüngere Frauen sind mit 39 Prozent noch relativ häufig an leitender Stelle anzutreffen. „Ob es nachwachsende Generationen künftig besser gelingt, Karriere und Beruf zu vereinbaren und während der Familienphase in einer Führungsposition zu verbleiben, bleibt abzuwarten“, sagte DIW-Expertin Elke Holst. Führungspositionen seien meist mit überlangen Arbeitszeiten verbunden, die mit Haus- und Familienarbeit schwer in Einklang zu bringen seien. (Reuters)