Eine feste Quote ist innerhalb der CDU höchst umstritten. Von der Leyen beharrt auf Quote und fordert mehr Flexibilität vom Arbeitgeber.

Berllin. Trotz Widerstand aus der eigenen Partei pocht Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) weiterhin auf die Einführung einer Frauenquote. Zwar habe der Mittelstand inzwischen 30 Prozent Frauen in der Führung, sagte die CDU-Politikerin der „Bild“-Zeitung am Dienstag.

Die Dax-Konzerne aber hätten es „trotz großer Versprechen zehn Jahre lang versäumt“, freiwillig Frauen angemessen in Vorstände und Aufsichtsräte zu berufen. „Deshalb brauchen wir jetzt eine Frauenquote“, betonte die Ministerin.

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Auch müssten die Arbeitgeber flexibler werden, was Teilzeit angeht. „Deutschland muss endlich lernen, das Teilzeit nicht ’weiblich, vormittags, Karriereende’ bedeutet“, sagte die Arbeitsministerin weiter.

Von der Leyen und Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) streiten seit langem über die Einführung einer Frauenquote. Während sich die Familienministerin gegen eine verbindliche Regelung sperrt, will die Arbeitsministerin eine 30-Prozent-Quote in Vorständen und Aufsichtsräten durchsetzen. Auch EU-Kommissarin Viviane Reding fordert eine starre Quote .

CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt sieht eine Quote für Frauen in den Chefetagen der Wirtschaft kritisch. Zwar sollte der Anteil von Frauen in Führungsfunktionen erhöht werden. „Allerdings möchte ich als Gesetzgeber keinem Unternehmen vorschreiben, wie es seine Vorstands- oder Aufsichtsgremien zu besetzen hat“, sagte die CSU-Politikerin in Berlin. „Die Verantwortung für den wirtschaftlichen Erfolg trägt jedes Unternehmen auch selbst.“

Wenn überhaupt eine Quote eingeführt werden sollte, „dann bevorzuge ich den Vorschlag von Ministerin Schröder für eine Flexi-Quote“, sagte sie. Angesprochen auf den Streit im Kabinett zwischen von der Leyen und Schröder, sagte die CSU-Landesgruppenvorsitzende: „Es ist legitim, dass zwei Ministerinnen unterschiedliche Meinungen zu einem Thema haben können. Das ist übrigens bei Männern auch gelegentlich der Fall.“ (dapd/abendblatt.de)