Hoher Ölpreis und ein schwacher Euro machen das Tanken so teuer wie nie. Mineralölindustrie nennt 1,76 Euro für einen Liter Super E5.

Hamburg/München. Am Wochenende wurde nicht nur ein schattiges Plätzchen zum begehrten Luxusgut, auch die aktuellen Benzinpreise an den deutschen Tankstellen lassen das Autofahren immer mehr zum Luxus werden – denn der Sprit ist hierzulande so teuer wie noch nie.

Ein Liter der wichtigsten Sorte Super E5 kostete 1,76 Euro, wie eine Sprecherin der Mineralölindustrie am Montag mitteilte. Das bei vielen Autofahrern unbeliebte Öko-Benzin Super E10 lag bei 1,72 Euro pro Liter. Diesel kam auf 1,56 Euro. Damit knackte der Benzinpreis die bisherige Rekordmarke vom 18. April.

+++ Neuer Rekord – Sprit so teuer wie nie +++

+++ Warum das Tanken wieder teurer wird +++

Die Sprecherin begründete das hohe Preisniveau mit dem anhaltend hohen Ölpreis , der am Montag auf 114,24 Dollar pro Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent stieg. Außerdem trifft der schwache Eurokurs nun die Autofahrer: Öl und Ölprodukte werden weltweit in Dollar gehandelt. Wenn der Euro gegen den Dollar fällt – wie es dieses Jahr wegen der Schuldenkrise kräftig passiert ist – wird Benzin für deutsche Kunden teurer.

In der letzten Zeit hoher Benzinpreise im Frühjahr war Rohöl noch deutlich teurer. Allerdings war der Euro zu der Zeit auch noch wesentlich stärker.

+++ Benzinpreise wieder kurz vor Allzeithoch +++

Die hohen Benzinpreise treffen auch die Urlaubsheimkehrer spürbar: In großen Bundesländern wie Bayern, Niedersachsen oder Sachsen laufen noch die Sommerferien. Die letzte Rückreisewelle steht noch aus.

Mit den Zahlen bestätigte die Mineralölindustrie Angaben des ADAC: Nach einer Erhebung des Autoclubs kostete E10 schon am Sonnabend im bundesweiten Schnitt 1,69 Euro. Diesel verteuerte sich auf 1,54 Euro am Sonnabend. Die Zahlen von Club und Ölindustrie weichen immer leicht voneinander ab, weil der ADAC auch die billigen freien Tankstellen in den Durchschnittspreis einrechnet.

Der ADAC erinnert bei der Suche nach Ursachen der Rekordpreise neben Rohöl und Euro auch an das Schulferienende im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen. Dennoch hält der ADAC die Preise für überteuert. Montags und dienstags werde Sprit sicher günstiger. Außerdem seien meistens die Preise abends billiger als morgens, sagte ein Sprecher.