Ein positiver Bericht der Troika-Experten ist Voraussetzung für weitere internationale Hilfen an das pleitebedrohte Griechenland.

Athen. Eine grundsätzliche Einigung über das neue Sparpaket Griechenlands mit den Kontrolleuren der internationalen Geldgeber deutet sich an. Das verlautete aus Verhandlungskreisen am Freitag. Demnach soll es ein vorläufig letztes Treffen der Troika-Experten von EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) mit dem griechischen Finanzminister Ioannis Stournaras an diesem Sonntag geben.

Danach wollten die Kontrolleure vorerst abreisen und Athen Zeit geben, „schnell und in die richtige Richtung zu arbeiten“, hieß es. Es gehe um letzten Details des gut 11,5 Milliarden Euro schweren Sparpakets für die nächsten zwei Jahre, sagte ein Mitarbeiter der Troika. Bereits am Vortag hatte der IWF-Vertreter Poul Thomsen die Unterredungen als „exzellent“ bezeichnet.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Troika grünes Licht für weitere Finanzhilfen gibt. Denn Athen ist in erheblichem Rückstand bei seinen zugesagten Reform- und Sparschritten. Nur nach langem Gezerre einigte sich die Regierungskoalition aus Konservativen, Sozialisten und der Demokratische Linke auf das neue Sparpaket. Die Experten der Geldgeber würden im September erneut nach Athen reisen, um dann zu prüfen, inwieweit Griechenland das Sparprogramm in die Tat umsetze, sagte ein Mitarbeiter des Finanzministeriums am Freitag.

Ein positiver Bericht der Troika-Experten ist Voraussetzung für weitere internationale Hilfen an das pleitebedrohte Euroland.

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Offiziell wurden noch keine Details der Sparbeschlüsse veröffentlicht. Die bislang durchgesickerten Eckpunkte des neuen Sparpakets sehen weitere Kürzungen und Deckelungen von Renten sowie kräftige Einkommenseinschnitte für Beschäftigte staatlicher Unternehmen vor.

Weitere Treffen der Chefs der drei Parteien der Regierungskoalition seien geplant, hieß es. Es fehlten noch letzte Pinselstriche für das harte Sparprogramm, das wohl vor allem wieder „den kleinen Mann“ treffen werde, hieß es in griechischen Medien.

(abendblatt.de/dpa)