Das Land muss sparen – Koalition verhandelt seit Tagen. Ohne Einigung geben internationale Geldgeber keine weiteren Finanzspritzen.
Athen. Die griechische Regierung ringt weiter um das neue milliardenschwere Sparpaket für das von der Staatspleite bedrohte Euroland. Die Vorsitzenden der an der Regierung beteiligten Sozialisten und der Demokratischen Linken, Evangelos Venizelos und Fotis Kouvelis, wollten sich am Mittwoch erneut mit dem konservativen Regierungschef Antonis Samaras treffen, um über die Sparmaßnahmen von 11,5 Milliarden Euro zu verhandeln.
Es ist das dritte Treffen innerhalb weniger Tage. Solange es keine Einigung gibt, können die internationalen Geldgeber, deren Experten derzeit die Sparfortschritte in Athen prüfen, kein grünes Licht für weitere Finanzhilfen geben.
+++ Griechen ringen um neue Sparmaßnahmen +++
+++ Troika beginnt neue Verhandlungsrunde +++
Die Zeit drängt, weil Griechenland das Geld ausgeht. Die Staatskassen sind fast leer. Weil Athen bei seinen Sparverpflichtungen auch wegen der Parlamentswahlen im Frühjahr ins Hintertreffen geraten ist, blockieren die Geldgeber der Troika von EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) die Auszahlung weiterer Hilfsgelder.
Die Regierungsparteien hatten sich zwar bei wesentlichen Eckpunkten des Sparpakets angenähert, sie streiten sich jedoch dem Vernehmen nach über die Laufzeit und bestimmte noch schärfere Einsparungen für Sozialschwache und Rentner. Der Riss geht zwischen den Konservativen und dem parteilosem Finanzminister Ioannis Stournaras auf der einer Seite, die für die sofortige Billigung des neuen harten Sparprogramms plädieren, und den Sozialisten und der Demokratischen Linke auf der anderen Seite. Letztere befürchten, die neuen Sparmaßnahmen könnten zu explosiven Zuständen in der Gesellschaft führen. Ihrer Ansicht nach sollte zuerst die Verschlankung des Staates in Angriff genommen werden, bevor über neue Kürzungen von Renten und Löhnen nachgedacht werde.
Falls sich die Parteispitzen nicht in Kürze einigen, läuft Athen Gefahr, dass der Geldhahn zugedreht wird und das Land bankrott geht. (dpa/abendblatt.de)