Um die EU-Krisenländer zu stützen, schließen Notenbanker den Ankauf von Staatsanleihen nicht aus. EZB will neue Maßnahmen ausarbeiten.

Frankfurt/Main. Die Europäische Zentralbank (EZB) plant neue Maßnahmen im Kampf gegen die Euro-Krise. „Der Euro ist unumkehrbar“, sagte EZB-Chef Mario Draghi am Donnerstag nach dem Zinssitzung des Zentralbankrats in Frankfurt. Mit Blick auf die Prognosen für die europäische Wirtschaft fügte er hinu: „Wir gehen davon aus, dass sich die Wirtschaft in der Euro-Zone nur sehr allmählich erholt.“

+++ Notenbanker belassen Leitzins bei 0,75 Prozent +++

+++ Wie wollen die Notenbanker den Euro retten? +++

Die „außergewöhnlich hohen Risikoprämien“ für Staatsanleihen mehrerer Euro-Länder behinderten die Durchsetzung der Geldpolitik der Europäische Zentralbank (EZB). Deshalb würden weitere unkonventionelle Maßnahmen erwogen. Im Raum stehen unter anderem Käufe von Staatsanleihen taumelnder Euro-Schwergewichte wie Spanien und Italien

+++ EZB-Chef Draghi plant wohl Doppelstrategie gegen Krise +++

„In den nächsten Wochen werden wir die angemessenen Modalitäten für solche Maßnahmen ausarbeiten“, sagte Draghi. So könne die EZB geldpolitische Operationen direkt am Markt vornehmen. Ein genauer Plan solle in den kommenden Wochen ausgearbeitet werden.

Kurz zuvor hatte der EZB-Rat um Draghi beschlossen, den Leitzins auf 0,75 Prozent zu belassen . Die meisten Analysten hatten mit dieser Entscheidung gerechnet, nachdem die Währungshüter den Schlüsselzins erst im Juli auf das niedrigste Niveau seit Bestehen der Euro-Zone gekappt hatten. (Reuters/dpa/dapd/abendblatt.de)