Ausfuhren legten im Mai um 3,9 Prozent zu. Während deutsche Waren stark in Übersee gefragt sind, sinkt die Nachfrage in der Eurozone.

Wiesbaden. Im Mai konnten die deutschen Exporte überraschend deutlich zulegen und der Finanz- und Schuldenkrise im Euroraum trotzen. Die Unternehmen verkauften 3,9 Prozent mehr ins Ausland als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte.

Der Umsatz kletterte damit rund zehnmal stärker als von Fachleuten erwartet. Analysten hatten nur mit einem kalender- und saisonbereinigten Plus von 0,4 Prozent gerechnet. Im April waren die Exporte erstmals in diesem Jahr auf Monatssicht gesunken .

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Insgesamt setzten die Unternehmen im Ausland 92,5 Milliarden Euro um – 0,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Während die Ausfuhren in die gegen eine Rezession kämpfenden Euro-Länder um 2,3 Prozent zurückgingen, legten sie in die Länder außerhalb der Europäischen Union um 3,4 Prozent zu.

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Die Wirtschaft muss in den kommenden Monaten weitere Rückschläge fürchten. Denn viele Handelpartner aus der Euro-Zone stehen an der Schwelle zur Rezession oder stecken bereits mitten darin. Zuletzt lief es auch in den boomenden Schwellenländern, wo die deutschen Exporteure noch zulegen, deutlich schlechter: Chinas Wirtschaft dürfte in diesem Jahr so langsam wachsen wie seit 1999 nicht mehr und hat zur Ankurbelung der Konjunktur zweimal binnen weniger Wochen die Leitzinsen gesenkt.

Die deutschen Importe stiegen im Mai um 6,3 Prozent zum Vormonat. Analysten hatten im Schnitt nur mit plus 1,2 Prozent gerechnet. Im April waren die Importe noch um 4,9 Prozent geschrumpft und damit so stark wie seit rund zwei Jahren nicht mehr. Insgesamt wurden im Mai Waren im Wert von 77,2 Milliarden Euro eingeführt – 0,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Handelsbilanz – die Differenz zwischen Exporten und Importen – wies einen bereinigten Überschuss von 15 Milliarden Euro aus. (Reuters/abendblatt.de)