Entgegen der Prognosen hat sich die Stimmung der deutschen Wirtschaft gebessert. Der Ifo-Index steigt von 106,6 auf 107,2 Punkte.
München. Bereits zum zweiten Mal in Folge hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft entgegen der Vorhersagen aufgehellt. So stieg der Ifo-Geschäftsklimaindex als wichtigster Gradmesser für die deutsche Konjunktur im Dezember von 106,6 auf 107,2 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 106,0 Punkte gerechnet.
„Die deutsche Wirtschaft scheint dem Abschwung Westeuropas erfolgreich zu trotzen“, sagte ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Ihre aktuelle Lage schätzten die 7000 befragten Unternehmer unverändert positiv ein. Der Aktienmarkt profitierte von der Ifo-Überraschung: Der DAX gewann unmittelbar nach Veröffentlichung der Daten rund 20 Punkte auf knapp 5.700 Zähler. Die momentane Geschäftslage werde von den Unternehmen als unverändert günstig angegeben, zudem hätten sich die Geschäftserwartungen der Firmen zum zweiten Mal in Folge verbessert, teilten die Konjunkturforscher mit. Die deutsche Wirtschaft scheine dem Abschwung Westeuropas damit erfolgreich zu trotzen. Bereits im November war der Index allen negativen Vorhersagen zum Trotz leicht gestiegen.
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Im Verarbeitenden Gewerbe sei das Geschäftsklima unverändert, hieß es. Zwar bewerteten die Industrieunternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als etwas weniger gut als im November, zugleich schätzten sie ihre Perspektiven für das kommende halbe Jahr aber als etwas günstiger ein. Zudem sei der Index im Großhandel etwas und im Einzelhandel deutlich gestiegen. Im Bauhauptgewerbe habe sich das Geschäftsklima ebenfalls weiter verbessert.
Das Ifo-Institut befragt monatlich etwa 7.000 Firmen, wie sie ihre aktuelle Lage und die Erwartungen für die nächsten sechs Monate bewerten. (dapd/dpa/abendblatt.de)