Das Ifo-Institut hat seine Prognose von Oktober von 0,8 auf 0,4 Prozent. Der Aufschwung sei vorbei, aber das Jahr 2008 werde sich nicht wiederholen.

München. Das Wirtschaftsforschungsinstitut hat seine Konjunkturprognose für das kommende Jahr kräftig nach unten korrigiert. Die deutsche Wirtschaft werde 2012 nur noch um 0,4 Prozent wachsen, teilte das Ifo-Institut am Mittwoch in München mit. Im Gemeinschaftsgutachten der Forschungsinstitute vom Oktober hatten die Wissenschaftler noch 0,8 Prozent Wachstum erwartet. Die Arbeitslosenzahl dürfte immerhin noch um weitere 140.000 sinken.

Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn sagte: „Der Aufschwung ist zu Ende. Aber 2008 wird sich nicht wiederholen, wir fahren nicht vor die Wand, es geht glimpflich aus.“ Maßgeblich für das geringere Wirtschaftswachstum seien die Abkühlung der weltweiten Konjunktur und die Euro-Schuldenkrise. Beflügelt von der noch guten Arbeitsmarktlage und der günstigen Einkommenssituation dürften hingegen die Bürger mit ihrem Privatkonsum das Wachstum anschieben. „Daher ist zu erwarten, dass Deutschland – anders als viele europäische Partnerländer – nicht in eine Rezession gerät.“

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Die Weltwirtschaft werde im nächsten Jahr nur noch um 3,3 Prozent wachsen, die Wirtschaft in der EU um lediglich 0,2 Prozent, und der Euroraum rutsche sogar in eine leichte Rezession, sagte Sinn. Die deutsche Wirtschaft sei in diesem Jahr um 3,0 Prozent gewachsen. Das für 2012 prognostizierte deutlich geringere Wachstum sei im europäischen Vergleich „ein gutes Ergebnis“. (dapd/reuters/abendblatt.de)