Trotz der sich abzeichnenden Konjukturflaute und der Schuldenkrise soll die Arbeitslosenquote sinken, besagt die IfW-Prognose.

Berlin. Konjunkturflaute ja, Arbeitsmarktkrise nein: Trotz eines mageren Wachstums sagt das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) auch für das kommenden Jahr eine sinkende Arbeitslosigkeit voraus. Sie werde um 113.000 auf knapp 2,9 Millionen fallen, hieß es in der am Dienstag veröffentlichten Prognose. Ende 2013 sollen es sogar nur noch etwas mehr als 2,6 Millionen sein. „Die konjunkturelle Schwäche dürfte keine größeren Bremsspuren am Arbeitsmarkt hinterlassen“, schrieben die Kieler Forscher.

Sie rechnen im kommenden Jahr nur noch mit einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes um 0,5 Prozent – nach 2,9 Prozent in diesem Jahr. „Ausschlaggebend sind die dämpfenden Effekte, die von der Staatsschuldenkrise in Europa ausgehen“, begründete das IfW seine Prognose. Sie habe die Unsicherheit bei Investoren und Konsumenten erhöht. „Bedeutender für die Konjunkturschwäche ist jedoch die Rezession im übrigen Euroraum, die als Folge großer Unsicherheit, hoher Zinsen und teilweise sehr restriktiver Finanzpolitik zu erwarten ist“, erklärte das IfW. „Dadurch werden die deutschen Exporte gedämpft.“

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Eine Rezession erwartet das IfW aber nicht – vor allem wegen höherer Investitionen der Unternehmen und steigender Konsumausgaben der Verbraucher. Ab Sommer kommenden Jahres werde die Konjunktur deshalb wieder Fahrt aufnehmen. Für 2013 sagt das IfW ein robustes Wachstum von 1,7 Prozent voraus. (Reuters/abendblatt.de)