Nürnberg. Der private Verbrauch in Deutschland legt nach Einschätzung von Konsumforschern im kommenden Jahr leicht zu. „Wir gehen davon aus, dass der Konsum eine wichtige Stütze sein wird, weil der Außenhandel etwas weiter sinken wird“, sagte Rolf Bürkl vom Marktforschungsunternehmen GfK in Nürnberg. Der Anteil des privaten Verbrauchs am Bruttoinlandsprodukt von knapp 60 Prozent in diesem Jahr werde daher weiter steigen.

Allerdings seien genaue Prognosen derzeit nur sehr schwer zu stellen, betonte Bürkl – schließlich gebe es gegenläufige Entwicklungen. „Die internen Rahmenbedingungen werden sicherlich stabilisierend wirken.“ Aufgrund des robusten Arbeitsmarktes, steigender Löhne und noch immer voller Auftragsbücher deutscher Unternehmen stünden die Ampeln im Inland auf grün. Gefahren für den Konsum drohen laut Bürkl eher aus dem Ausland: „Es wird sicher auch davon abhängen, wie mit der Schuldenkrise umgegangen wird, ob es zu einer nachhaltigen Lösung oder zu einer Belastung der Bürger kommt.“

Schon jetzt verunsichere gerade die Euro-Dauerkrise die Verbraucher sichtlich. So seien die Konjunkturerwartungen der Bürger im Juli und August, als die Diskussion um die Staatsschulden Griechenlands und Italiens einen vorläufigen Höhepunkt erreicht hatte, regelrecht eingebrochen. „Da spielt eine gewisse Angst mit“, erläuterte Bürkl: „Was passiert mit meinem Vermögen, wenn es zum Crash kommt?“ Dies beinhalte zum einen ganz konkret die Furcht vor einem Verlust des eigenen Geldes, zum anderen aber auch mögliche finanzielle Belastungen durch Steuererhöhungen oder Abgaben. (dpa/abendblatt.de)