Obwohl sich die Auslieferung des A350 bis ins Jahr 2014 verzögert, vermeldet die Airbus-Mutter einen höheren Gewinn und hebt die Jahresprognose.

Paris/München. Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS muss bei seinem neuen Hoffnungsträger Airbus A350 eine teure Verspätung eingestehen. Statt Ende 2013 soll der Flieger nun im ersten Halbjahr 2014 erstmals ausgeliefert werden, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Im dritten Quartal verbuchte EADS dafür eine Sonderbelastung von 200 Millionen Euro, verdiente allerdings deutlich mehr als von Analysten erwartet. Zudem kann sich Airbus vor Bestellungen kaum retten: Insgesamt sollen in diesem Jahr 1500 Aufträge eingehen, fast dreimal so viel wie die Jahresproduktion.

In den ersten neun Monaten kam EADS auf einen Umsatz von 32,7 Milliarden Euro, rund vier Prozent als ein Jahr zuvor. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Unternehmenswerte und außerordentlichen Posten – bei EADS als EBIT bezeichnet – legte trotz eines schwachen Sommerquartals um 13 Prozent auf 885 Millionen Euro zu. Der Überschuss konnte sich auf 421 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Dabei kam EADS ein Sonderertrag aus der Einstellung des Langstreckenfliegers A340 zugute.

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Eine Änderung bahnt sich bei der Aktionärsstruktur an. Ein milliardenschweres Aktienpaket dürfte außerbörslich den Besitzer wechseln: Deutschland will vom Autobauer Daimler 7,5 Prozent der EADS-Anteile übernehmen, wie am Mittwoch aus Regierungskreisen verlautet war. Gehalten werden soll die Beteiligung von der Staatsbank KfW. Der Marktwert der Papiere liegt bei 1,2 bis 1,3 Milliarden Euro. EADS-Finanzchef Hans Peter Ring äußerte sich vorsichtig zu den Plänen: „Es ist schwer vorherzusagen, ob das eine gute Lösung ist.“ Deutschland will mit seinem Einstieg seine Interessen bei dem Konzern sichern und die Balance mit den französischen Anteilseignern aufrechterhalten. (dpa/abendblatt.de)