Der Konzern versucht schon seit Monaten vergeblich einen 7,5-prozentigen Anteil loszuwerden - erste Verhandlungen laufen.

Berlin. Übernimmt das arabische Emirat Katar bald Anteile an dem europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS? Der Konzern versucht schon seit Monaten vergeblich einen 7,5-prozentigen Anteil loszuwerden. Bislang gehört dieser noch dem Automobilkonzern Daimler. EADS hatte gehofft der Bund ließe sich zu dem Kauf bewegen. Vergeblich. Stattdessen meldet jetzt Katar Interesse an. In der vorvergangenen Woche bereits trafen sich katarische Regierungsmitglieder mit Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP), wie der "Spiegel" berichtet. Bei dem Treffen ging es um Einstiegsgespräche für die derzeit laufenden Verhandlungen. Aus Ministeriumskreisen hieß es allerdings, dass die Beteiligung eines Staatsfonds „wegen der technologiepolitischen Bedeutung von EADS besonders kritisch geprüft“ werde. Offiziell will sich das Ministerium zu den laufenden Gesprächen nicht äußern. Zuletzt vertrat Berlin noch die Linie, dass für den Einstieg nur ein deutscher Investor infrage komme.

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Hintergrund: EADS ist nicht nur für den Bau der bekannten Airbus-Flugzeuge verantwortlich, sondern auch für die Herstellung von Rüstungsgütern und Sicherheitstechnik. Deswegen gelten für das Unternehmen besondere Regeln. Auch industriepolitisch ist der Konzern, der zuletzt rund 45,8 Milliarden Euro Jahresumsatz machte, von besonderer Bedeutung. Daimler hatte bereits vor Monaten angekündigt, seine 22,5 Prozent der EADS-Stimmrechte möglichst bald verkaufen zu wollen. Allerdings hatte ein Konzernsprecher in der vergangenen Woche das Engagement wieder bekräftigt. „Wir sind bereit, die industrielle Führung zu behalten“, hieß es im „Handelsblatt“. Die Stuttgarter seien an einer balancierten Aktionärsstruktur interessiert. Hintergrund des Bekenntnisses zu EADS war demzufolge die Erklärung des französischen Lagardère-Konzerns, seine Anteile mindestens bis zur Einführung des Langstreckenfliegers A350 zu halten.

(abendblatt.de/dapd)