Die Sparexperten wollten heute eigentlich das Transportministerium besuchen um über die Öffnung des Taxifahrer-Berufs zu beraten.

Athen. Die griechische Regierung knüpft an die Rückkehr der sogenannten Troika die Hoffnung auf eine Abwendung des Staatsbankrotts in fast schon letzter Minute. Doch bei den Angestellten ihrer Ministerien sind die Inspektoren von EU, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank schlicht nicht willkommen:

Mit einem Sitzstreik erzwangen Bedienstete des Verkehrsministeriums am Freitag die Verlegung einer Konferenz vom Morgen auf den Abend. Bereits am Donnerstag musste Finanzminister Evangelos Venizelos sein Treffen mit der Troika von seinem Ministerium in ein anderes Gebäude verlegen. Am Freitagmorgen blockierten Demonstranten den Eingang des Verkehrsministeriums sprayten „Sie sollen nicht rein“ an die Türen.

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Für die griechische Regierung ist die Rückkehr der Troika fast schon ein Erfolg: Anfang des Monats hatten sie ihre Überprüfungsmission in Athen abgebrochen, weil Zweifel am Spar- und Reformwillen Athens aufgekommen waren. Ihre Zustimmung ist für die Regierung von Ministerpräsident Giorgios Papandreou von größter Bedeutung, um die dringend benötigte nächste Acht-Milliarden-Euro-Rate aus den im vergangenen Jahr zugesagten 110 Milliarden Euro zur Rettung Griechenlands zu erhalten. Ohne dieses Geld ist Griechenland nach Angaben der Regierung Mitte Oktober pleite: Löhne und Gehälter im öffentlichen Dienst und Renten könnten dann nicht mehr ausgezahlt werden.

Bei dem Treffen im Verkehrsministerium sollte es unter anderem um die Liberalisierung des Taxigewerbes gehen. Diese wird von Taxifahrern abgelehnt, die sich bis jetzt mit dem Verkauf ihrer Lizenz ihren Ruhestand finanzieren. (abendblatt.de/dapd)