„Glaube. Heimat. FDP.“ heißt das Werk über den 38-Jährigen. Merkel konnte sich einen Seitenhieb auf die Denkverbote nicht verkneifen.
Berlin. Mitten in der Schuldenkrise und dramatischen Euro-Rettung findet Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Zeit, das biografische Buch ihres Vizekanzlers Philipp Rösler (FDP) vorzustellen. Sie lobte Rösler und entdeckte in ihren Karrieren viele Gemeinsamkeiten. „Nett, fix, schnell“, habe sie nach einem langen Gespräch mit dem heutigen FDP-Chef gedacht, der eine extrem gute Auffassungsgabe habe. Das Bild vom „netten Herrn Rösler“ machte sich die Kanzlerin aber ausdrücklich nicht zu Eigen. Nettigkeit sei eine völlig falsche Kategorie. „Der ist einfach ein homo politicus“, meinte Merkel zum rasanten Aufstieg Röslers.
Sie präsentierte zusammen mit dem Wirtschaftsminister die Biografie „Philipp Rösler. Ein Porträt“ mit der Unterzeile „Glaube. Heimat. FDP.“ , die der Journalist und Berliner Büroleiter der „Rheinischen Post“, Michael Bröcker, verfasst hat. Das 156-seitige Buch erscheint im Leipziger St. Benno-Verlag. Merkel betonte, Rösler habe einen der außergewöhnlichsten Lebensläufe eines deutschen Politikers überhaupt. Aber auch die deutsche Einheit habe ja für ungewöhnliche Biografien gesorgt, meinte Merkel mit Blick auf ihre eigene Karriere nach der Wendezeit.
Sie arbeite gern mit dem Wirtschaftsminister zusammen, sagte die Kanzlerin: „Ich glaube, wir haben dieses gegenseitige Vertrauen gefunden.“ Im Zusammenhang mit Röslers umstrittener Spekulation über eine geordnete Insolvenz Griechenlands erteilte Merkel ihrem Vize dann aber doch noch einen kleinen Seitenhieb. Die Darstellung, es habe hier Denkverbote in der Regierung gegeben, hat sie geärgert. Selbst in der DDR sei das Denken nicht verboten gewesen, sagte Merkel. (dpa/abendblatt.de)'