2010 ist der Umsatz und Gewinn dank der Fußball-WM deutlich gestiegen. Für 2011 wird ein Überschuss von bis zu 650 Mio. Euro erwartet.

Herzogenaurach. Die drei Streifen zeigen sich in guter Verfassung: Der Sportartikel-Hersteller Adidas traut sich nach dem jüngsten Umsatzrekord auch beim Gewinn wieder neue Bestwerte zu. Der Überschuss dürfte sich 2011 zwischen 625 und 650 Millionen Euro einpendeln, teilte der Branchenzweite nach Nike am Mittwoch im fränkischen Herzogenaurach mit. Die Bestmarke aus dem Jahr 2008, bevor die globale Wirtschaftskrise auch die erfolgsverwöhnte Sportbranche erwischte, steht bei 648 Millionen Euro. Von Reuters befragte Analysten prognostizieren sogar gut 670 Millionen Euro. „Wir sind glänzend in das Jahr gestartet“, gab sich Vorstandschef Herbert Hainer optimistisch.

Die Konjunkturerholung in weiten Teilen der Welt kam auch bei Adidas im vergangenen Jahr an. Auftrieb gab es zudem durch die Fußball-WM sowie bessere Geschäfte bei der lange schwächelnden US-Tochter Reebok, die als Spezialist für Frauen-Fitness positioniert werden soll. Der Umsatz steig konzernweit um 15,5 Prozent auf knapp zwölf Milliarden Euro. Der Nettogewinn verdoppelte sich auf 567 Millionen Euro. Freuen können sich die Eigentümer: Die Dividende soll auf 80 (2009: 35) Cent je Aktie angehoben werden. Analysten hatten im Schnitt nur mit 64 Cent je Aktie gerechnet.

Im letzten Quartal 2010 schnitt dei Sportartikel-Firma erwartungsgemäß schwach ab: Der Überschuss summierte sich lediglich auf sieben Millionen Euro. Die Franken nutzen das Schlussquartal gerne, um Investitionen oder Sonderlasten zu verbuchen. Dieses Mal drückten vor allem höhere Werbekosten, etwa für Basketball-Kampagnen in den USA, auf den Gewinn. Die Bruttomarge verbesserte sich von Oktober bis Dezember leicht auf 46,5 Prozent, weil Adidas in seinen eigenen Läden mehr verkaufte und es weniger Rabatte nach Lagerräumungen gab. Dadurch konnten auch höhere Rohstoff-, Transport- und Lohnkosten in den asiatischen Herstellerländern überkompensiert werden.

Für dieses Jahr hob Adidas den Ausblick leicht an: Der Umsatz solle um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz zulegen, hieß es. Bisher waren rund fünf Prozent angepeilt. Im vierten Quartal gab es auch in China, wo Adidas nach den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking aus der Spur war, wieder zweistellige Wachstumsraten. Die Bruttomarge soll 2011 trotz höherer Beschaffungskosten mit 47,5 bis 48,0 Prozent in etwa gehalten werden.

Auch Puma auf Erfolgskurs

Puma war von der Wirtschaftskrise 2009 schwer getroffen worden. Nun verkündete der deutsche Sportartikelhersteller einen Umsatzrekord in 2010. Für das laufende Jahr will Puma noch weiter zulegen. Puma teilte mit, dass die Erlöse in diesem und im nächsten Jahr im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich stiegen. Diese Erwartungen entsprächen einer Verlangsamung des Wachstum des MDax-Unternehmens. Denn 2010 kletterte der Umsatz im Zuge der Fußball-WM auf 2,71 Milliarden Euro – ein Plus von 10,6 Prozent.

Der Konzerngewinn stieg von 79,9 Millionen Euro auf 202,2 Millionen Euro. Der Hohe Gewinn ist unter anderem auf das Krisenjahr 2009 zurückzuführen, aber auch ein Betrugsfall bei einem Gemeinschaftsunternehmen in Griechenland machte dem Konzern zu schaffen; er schlug sich mit 31 Millionen Euro für Abschreibungen und Restrukturierungskosten in der Bilanz nieder. Auch die Vergleichszahlen von 2009 wurden deshalb korrigiert. In diesem Jahr wird der Ertrag laut Puma im mittleren einstelligen Bereich steigen – "unter der Annahme moderat steigender Beschaffungskosten hinsichtlich Rohstoffen und Löhnen“.

(Reuters/dpa/abendblatt.de)