Die GDL hat erneut zu einem Streik aufgerufen. Betroffen sind private Bahnunternehmen wie AKN und NOB - nicht aber der Metronom.
Schwerin/Frankfurt/Main. Der dreitägige Warnstreik der Lokführergewerkschaft GDL hat am Dienstagnachmittag auch bei Regiobahnen im Norden begonnen. Von 14 Uhr an traten die Lokführer bei den Bahnkonkurrenten für 72 Stunden in den Ausstand. Betroffen sind Nord-Ostsee-Bahn (NOB) und AKN. Mehr als 30 Lokführer seien im Ausstand, sagte der Vorsitzende der GDL Nord Lutz Schreiber am Dienstag zwei Stunden nach Streikbeginn.
Bei der AKN hieß es aber, die Beeinträchtigungen seien nur gering. Alle 60 Minuten fahre ein Zug, sagte Sprecher Jörg Minga. Die NOB wollte teilweise Busse als Ersatz einsetzen. Die GDL fordert für die 26 000 Lokführer im gesamten Bahnverkehr einen Branchentarifvertrag. Der auf drei Tage angelegte Ausstand ist der bisher längste in dem aktuellen Tarifkonflikt mit den Konkurrenzunternehmen der Deutschen Bahn (DB).
Es sei immer möglich, aufeinander zuzugehen, sagte Minga zum Verhältnis zur GDL. „Wir haben da im Moment einen Knoten drin, den müssen wir aufpulen. Das sind wir auch unseren Kunden schuldig.“ Streik sei das schlechteste Mittel. Schreiber sagte dagegen, er hoffe zwar auf Verhandlungen, „aber die Hoffnung ist nicht allzu groß“. Er sei am Donnerstag persönlich bei der AKN gewesen, habe dort aber Unverständnis für die Situation der GDL vorgefunden.
Bei der AKN waren 23 von 82 Lokführern am Streik beteiligt. Zwischen Eidelstedt und Kaltenkirchen sowie Norderstedt Mitte und Ulzburg Süd sollte mindestens alle 60 Minuten ein Zug verkehren. Zwischen Ulzburg Süd und Barmstedt wollte das Unternehmen dagegen einen Ersatzverkehr mit Bussen einrichten. Auch bei der NOB gab es nur geringe Beeinträchtigungen. Auf der Verbindung von Hamburg nach Sylt würden 90 Prozent der Züge fahren, sagte Sprecherin Christiane Lage. Die Pendelzüge zwischen Heide und Itzehoe sollten laut NOB planmäßig fahren.
Laut Ostseelandverkehr GmbH (OLA) wird es in den nächsten Tagen voraussichtlich nur auf der Strecke Parchim-Schwerin-Rehna zu Schienenersatzverkehr mit Bussen kommen. Betroffen seien am Mittwoch, Donnerstag und Freitag der Frühzug um 6:59 Uhr von Crivitz nach Schwerin. Zudem werde ganztägig bis Freitag um 14.00 Uhr zwischen Rehna, Holdorf und Gadebusch Schienenersatz gefahren. Der InterConnex zwischen Rostock/Warnemünde, Berlin und Leipzig sei vom Streik nicht betroffen.
Auch die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft ODEG wird nach eigenen Angaben nicht bestreikt, da sie mit der GDL Mitte Mai Verhandlungen aufnehmen wird. In dem Tarifkonflikt kämpft die GDL neben einer Entgelterhöhung vor allem für einen flächendeckenden Tarifstandard auf dem hohen Niveau der Deutschen Bahn.
Die GDL fordert für die 26 000 Lokführer im gesamten Bahnverkehr einen Branchentarifvertrag. Der auf drei Tage angelegte Ausstand ist der bisher längste in dem aktuellen Tarifkonflikt mit den Konkurrenzunternehmen der Deutschen Bahn (DB).
Der Streik endet am Freitag, 14 Uhr. Im April hatte ein 60-stündiger Streik zu erheblichen Beinträchtigungen bei den Privatbahnen geführt.
Die GDL fordert inhaltsgleiche Rahmentarifverträge für Lokomotivführer mit einem einheitlichen Monatstabellenentgelt auf dem Niveau des Marktführers Deutsche Bahn und den vier Zulagen für Sonn-, Feiertag, Nachtdienst und Fahrentschädigung. Darüber hinaus wird eine die soziale Absicherung der Lokomotivführer verlangt.
Mit der Deutschen Bahn hatte sich die GDL bereits im April in der vergangenen Woche auf ein umfassendes Gesamtpaket für die dort beschäftigten rund 20.000 Lokführer geeinigt. Vereinbart wurden ein Rahmentarifvertrag im Personen- und Güterverkehr sowie Verbesserungen bei den Einkommen und der betrieblichen Altersversorgung.