Donnerstag läuft die Frist ab – Athen glaubt an Erfolg. Finanzminister Venizelos ruft Bürger auf, ihr Auslandsgeld wieder ins Land zu bringen.

Athen. Die Regierung in Athen ist optimistisch und hat sich zuversichtlich über den weiteren Verlauf des Schuldenschnitts geäußert. „Genaue Zahlen werden wir nicht sagen. Wir sind aber optimistisch“, sagte ein Mitarbeiter der griechischen Finanzministers Evangelos Venizelos am Montag. Die meisten Banken werden sich nach Schätzungen des Ministeriums „in letzter Minute“ melden. Am Wochenende hatte sich bereits der Geschäftsführer des internationalen Bankenverbands IIF, Charles Dallara, zuversichtlich gezeigt, dass die Aktion gelingen werde.

Um den Schuldenberg Athens zu verringern, sollen private Gläubiger wie Banken, Versicherungen und Fonds auf Forderungen an Athen in Höhe von 107 Milliarden Euro freiwillig verzichten. Das entspräche einem Schuldenschnitt von 53,5 Prozent. Die Frist, bis zu der sie sich erklären können, läuft am Donnerstag (8. März) ab. Griechenland will Anleger notfalls per Gesetz zwingen, bei dem Forderungsverzicht mitzumachen.

+++ Griechenland-Rettung: Wie der Schuldenschnitt funktioniert +++

+++ Athen sucht die Milliarden von Steuersündern +++

Unterdessen hat der griechische Finanzminister Evangelos Venizelos die Bürger in Griechenland erneut aufgerufen, ihr ins Ausland geschafftes Geld wieder ins Land zurückzubringen. Zudem sollte „verstecktes“ Geld wieder in Umlauf kommen. Nach seinen Angaben sind seit Ausbruch der Krise im Jahr 2009 rund 70 Milliarden Euro von den Banken geholt worden. 16 Milliarden davon seien ins Ausland überwiesen worden. Der Rest sei in Truhen oder in Safes und sogar unter Matratzen versteckt, hieß es. Dieses Geld müsse wieder in den Wirtschaftskreislauf gelangen, betonte er im griechischen Fernsehen. Neben der Hilfe von den europäischen Partnern seien diese Mittel wichtig, um die Wirtschaft in dem von der Staatspleite bedrohten Land anzukurbeln. (dpa/abendblatt.de)